Drei Tage Ruhe sind das beste Medikament
Abwarten und Tee trinken: Die alte Volksweisheit gilt auch, wenn es um Erkältungen geht. Und natürlich viel schlafen, denn im Ruhen erholt sich das Abwehrsystem des Körpers.
Veröffentlicht am 24. Januar 2001 - 00:00 Uhr
Grundsätzlich kann man die Symptome, unter denen man leidet, mit Medikamenten stoppen. Auf längere Sicht allerdings erweist man sich nicht unbedingt einen guten Dienst damit. Im Alltag steht man oft vor der Entscheidung, die Erkältung entweder im Bett mit einer oder zwei Tassen Tee und viel Schlaf zu kurieren oder sie mit verschiedensten Medikamenten zu «unterbrechen» und die täglichen Aktivitäten wieder aufzunehmen. Die Entscheidung ist in der heutigen Zeit nicht ganz einfach, zumal man davon ausgeht, dass man am Arbeitsplatz nicht fehlen oder die Arbeit zu Hause nicht liegen bleiben darf.
Bei einem tüchtigen Immunsystem und der entsprechenden Pflege ist eine Erkältung in der Regel innert drei Tagen so weit kuriert, dass man den Tagesgeschäften wieder gut und vor allem anhaltend nachgehen kann. Ist das Abwehrsystem jedoch – aus welchen Gründen auch immer – schon derart weit erschöpft, dass es sich zwischenzeitlich nicht erholen kann, sollte man sich und seinem System diese offensichtlich benötigte Ruhe, Erholung und Pflege gönnen. Wenn schon eine Erkältung durchgemacht werden soll, dann wenigstens mit einem Sinn – nämlich dem, dass sich der Organismus auf die neue und vielleicht bessere Abwehrstrategie einstellen kann.
Für regelmässig wiederkehrende Erkältungszeichen gibt es viele mögliche Ursachen. Durchzug im Auto, allergische Reaktionen oder einfach «die Nase voll haben» können das Fass bereits zum Überlaufen bringen. Dahinter verbergen sich meist tiefer liegende Herde. Und die gilt es zu finden und zu beseitigen. Dieser Herd kann in einem körperlichen Gebrechen liegen, in einer schwierigen emotionalen Situation oder auch in der Umwelt. Was kann die Naturheilkunde bei Erkältungskrankheiten tun? Je nach Beschaffenheit und dem Reaktionsvermögen des Hilfesuchenden bieten sich zum Beispiel Pflanzenheilkunde (Phytotherapie), Reflexzonenbehandlungen, klassische Homöopathie, Anwendungen aus der chinesischen Medizin oder traditionelle diätetische Massnahmen an. Empfehlenswert, gerade in der kalten Jahreszeit, sind Echinaceatropfen (aus der Drogerie), aufsteigende Fussbäder oder Inhalationen, die das Immunsystem stärken und Erkältungen vorbeugen können.
Falls sich die Erkältung bereits eingestellt hat, ist das Verdauungssystem zu schonen, um dem Immunsystem die Möglichkeit zu geben, alle Kraft gegen die Erkältung einzusetzen. Ebenso wichtig ist, viel Flüssigkeit zu sich zu nehmen. Empfehlenswert sind ein bis zwei Liter abgekochtes Wasser und zwei bis drei Tassen Holunderblütentee pro Tag. Der Schlaf ist im Winter besonders wichtig. Jede Stunde, die vor Mitternacht zum Schlaf genutzt wird, hilft dem «inneren Arzt», die momentanen Umstände besser zu bewältigen.