Plötzlich höhere Prämie: Was kann ich tun?
Meine Motorfahrzeugversicherung erhöht die Prämien – wegen allgemein höherer Schadenskosten. Schon per 1. Januar 2025. Ist das wirklich möglich?
Veröffentlicht am 12. Dezember 2024 - 16:00 Uhr
Ja. Leider werden Auto- und Sachversicherungen deutlich teurer, wie der Beobachter berichtet hat.
Juristisch ist es in Ordnung, dass Versicherungen die Prämien erhöhen. Auch wenn einzelne Kundinnen und Kunden nichts für höhere Kosten können. Im Gegenzug dürfen die Versicherten aber aus dem Vertrag aussteigen – auf den Zeitpunkt der Erhöhung hin.
Sie sind nun arg unter Zeitdruck, weil der Termin schon in gut zwei Wochen ist. Und erst noch Weihnachten dazwischenliegt.
So verhandeln Sie
Versuchen Sie, zu verhandeln. Rufen Sie Ihren Kundenberater an und halten Sie fest, dass Sie mit der Erhöhung nicht einverstanden sind. Besonders wenn Sie keine oder wenige Schadensfälle hatten, können Sie das betonen. Und wenn Sie schon lange Kundin sind. Schliesslich hat die Versicherung kein Interesse daran, jene Versicherten zu verlieren, die über Jahre brav Prämien zahlen und nichts kosten.
Ebenfalls wertvoll sind aus Sicht der Anbieter Kunden, die mehrere Versicherungen haben – also nicht nur Motorfahrzeughaftpflicht- und allenfalls Kaskoversicherung, sondern auch noch die Privathaftpflicht- und Hausratversicherung.
Auch ein gutes Argument ist, wenn Ihnen andere Anbieter ein besseres Angebot machen. Darum lohnt es sich trotz allem Zeitdruck, Offerten bei zwei, drei anderen Versicherungen einzuholen.
Das alles gilt auch, wenn andere Sachversicherungen die Prämien erhöhen – etwa die Hausratversicherung, weil es mehr Einbrüche in bestimmten Gegenden gab.
So wechseln Sie die Versicherung
Mit den Offerten wissen Sie auch eher, wohin Sie wechseln sollen, falls Sie das wollen. Allerdings sollten Sie sich genug Zeit nehmen. Fragen Sie sich etwa bei der Hausratversicherung, ob Sie einfachen Diebstahl auswärts versichern wollen – der Zusatz hat seinen Preis, dafür zahlt die Versicherung etwa, wenn die Skier gestohlen werden. Und zwar den Neuwert.
Oder bei der Autokaskoversicherung: Grundsätzlich lohnt sich eine Vollkasko nur für neue Autos bis zwei Jahre. Danach genügt die günstigere Teilkaskoversicherung.
Prämien sparen lässt sich generell dadurch, dass man weniger Risiken versichert, die versicherten Summen senkt oder den Selbstbehalt erhöht. Das alles ist Verhandlungssache. Und wer kein Auto hat und radikal sparen will, braucht grundsätzlich nur eine einzige Versicherung. Mehr dazu in diesem Beobachter-Artikel.
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