Der durchschnittliche Zins, den Banken ihrer Kundschaft auf Sparkonten gutschreiben, beträgt gerade mal 0,52 Prozent. Das hat der Vergleichsdienst Moneyland berechnet. Immerhin ein halbes Prozent, könnte man meinen, besser als nichts.

Leider falsch. Denn die Inflation beträgt aktuell in der Schweiz 0,6 Prozent. Will heissen: Das Sparkonto verdient seinen Namen nicht, weil man damit ärmer wird. Die Teuerung frisst mehr Geld weg, als Zinsen hinzukommen. Das beiseitegelegte Geld ist später weniger wert als heute.

Partnerinhalte
 
 
 
 

Einige Angebote haben Haken

Das muss nicht sein. Der Moneyland-Vergleich zeigt nämlich auch: Es gibt durchaus attraktive Angebote, bei denen sich Sparen lohnt. Die Sparkasse Aubonne («Compte Epargne Plus») und die Bank EKI («Steinbockkonto Plus») zahlen 1,5 Prozent Zins pro Jahr, die Crédit Agricole next bank («Boost») 1,4 Prozent und die Bank WIR («Beteiligungs-Sparkonto») immerhin noch 1,3 Prozent. 

Es gibt aber ein paar Haken. Für das Beteiligungs-Sparkonto etwa muss man mindestens 25 Anteilscheine der WIR-Bank besitzen, für das Steinbockkonto Plus muss man Genossenschafter der Bank EKI sein. Bei der Crédit Agricole next bank gilt der Zinssatz für neu transferierte Sparguthaben bis maximal 500’000 Franken, es braucht aber ein Bankpaket für mindestens 5 Franken pro Monat, und das Geld ist bis Ende Januar 2026 blockiert; Rückzüge vor diesem Zeitpunkt kosten 2 Prozent.

Es lohnt sich, zu einer Bank mit besseren Zinsen zu wechseln

Finanziell betrachtet, lohnt sich ein Wechsel zu einer Bank mit attraktiveren Zinsen dennoch praktisch immer: Das Zügeln von Bankkonten kostet nichts, und langfristig läppern sich auch vermeintlich kleine Zinsdifferenzen aufgrund des Zinseszinseffekts zusammen.

Allerdings kennen viele Banken spezielle Rückzugskonditionen für Sparkonten: Wer grössere Beträge abheben oder überweisen will, muss das vorher anmelden. Sonst werden empfindliche Strafzahlungen fällig. Um das zu vermeiden, sollten Sie unbedingt zuerst die Konditionen Ihrer jetzigen Bank studieren, bevor Sie voreilig das Konto transferieren.

Diese Möglichkeiten haben Sie

 

  • Zu einer anderen Schweizer Bank wechseln

    Erkundigen Sie sich, wie hoch der Zinssatz fürs Sparkonto bei Ihrer aktuellen Bank ist. Suchen Sie im Internet nach Banken, die höhere Zinsen zahlen, zum Beispiel auf Vergleichsplattformen wie Moneyland. Prüfen Sie, ob Sie deren Bedingungen erfüllen und ob Sie dort überhaupt Kundin oder Kunde werden wollen und können. Je nach Bank ist es notwendig, für die Kontoeröffnung persönlich vorbeizugehen.

    Tipp: Prüfen Sie, wie viel Sie ohne Kündigungsfrist vom Sparkonto bei Ihrer aktuellen Bank beziehen können, transferieren Sie vorerst nur diesen Betrag und kündigen Sie den Rest.
     
  • Zu einer ausländischen Bank wechseln

    Unsere Nachbarländer haben ein höheres Zinsniveau, das wirkt sich auch auf die Sparkonten bei ausländischen Banken aus. Es scheint deshalb auf den ersten Blick attraktiv, Geld dort anzulegen. Aber: Diese Konten werden normalerweise in Euro geführt, das heisst: Sie tragen ein Wechselkursrisiko. Ihr Spargeld wird jetzt in Euro getauscht, und wenn Sie es dereinst zurückwechseln, hat sich der Kurs möglicherweise verschlechtert. Das kann die ganze Mehrrendite gegenüber den Schweizer Banken auffressen.


    Tipp: Prüfen Sie, ob eine Kontoeröffnung auch online möglich ist, sofern Sie nicht nahe der Grenze wohnen.
     

  • Kassenobligationen, Festgeld oder Termingeld kaufen

    Etwas höher verzinst, aber ebenso sicher sind Kassenobligationen sowie Festgeld- oder Termingeld-Anlagen. Praktisch alle Banken bieten sie an. Die höhere Verzinsung hat ihren Preis: Man bindet sich für die vereinbarte Dauer, zum Beispiel zwei Jahre, Rückzüge sind nicht möglich. Diese Anlageform eignet sich also nur, wenn Sie sicher sind, dass Sie das Geld nicht benötigen.

    Die Zinsunterschiede sind beträchtlich, deshalb lohnt sich auch hier zunächst ein Vergleich der Zinssätze und Konditionen. Sowohl Kassenobligationen wie Fest- und Termingeld fallen unter die Einlagensicherung. Das heisst: Bis 100’000 Franken (pro Kunde) ist das Geld auch im Konkursfall geschützt, bei Kantonalbanken mit Staatsgarantie (alle ausser Bern, Genf und Waadt) haftet darüber hinaus der jeweilige Kanton.

    Tipp: Je nach Bank ist es nötig, dort auch ein Konto zu haben – das kann aber kosten. Je nach Anbieter werden auch Depotgebühren fällig.
     
  • In Wertschriften investieren

    Wer sein Erspartes in Aktienfonds investiert, kann langfristig mit einer viel höheren Rendite rechnen, auf jeden Fall deutlich höher als die Inflation. Aber: Rendite und Risiko sind Zwillinge, sagt eine Börsenweisheit. Möglich sind auch kürzere oder längere Durststrecken mit tauchenden Kursen. Wer keinen langen Atem hat, wer nicht ruhig schlafen kann während eines Börsentiefs, wer dringend auf das Geld angewiesen ist, sollte nicht auf Aktien setzen.

    Tipp: Mit börsengehandelten Indexfonds (ETF) investieren Sie viel günstiger und viel diversifizierter als mit einzelnen Aktien.