Eigentlich bietet die Pharmaindustrie der Ärzteschaft eine finanzielle Rundumversorgung: Die Firmen bezahlen Universitätsspitäler für klinische Studien zur Lancierung neuer Medikamente und Therapien. Gleichzeitig sponsern sie Kongresse und andere Veranstaltungen, an denen die Neuerungen propagiert werden. Die Kosten für Referenten – meist Professorinnen und Professoren – übernehmen die Pharmafirmen auch gleich, genauso wie die Gebühren und Spesen für die teilnehmenden Ärztinnen und Ärzte.
So flossen letztes Jahr rund 246 Millionen Franken – direkt oder indirekt – zur Ärzteschaft. Das zeigt eine Auswertung des Recherchenetzwerks von Ringier Medien Schweiz. Gemeinsam analysierten Beobachter, «Handelszeitung», «Blick» und «Sonntags-Blick» die Publikationen von über 60 Pharmafirmen, die aufgrund einer Branchenregulierung seit 2015 ihre «geldwerten Leistungen» offenlegen (Pharma-Kooperations-Kodex).