Sie schleiften sie über den Asphalt, prügelten auf sie ein. Ihre Peiniger kannte sie nicht. Es war nach der Street Parade, gegen drei Uhr morgens. Die 29-jährige Géraldine Nowa hatte – als Engel verkleidet – fröhliche Stunden in einem Zürcher Club verbracht. Jetzt war die Thurgauerin mit ihrer Freundin auf dem Weg zu einer Bekannten, wo sie übernachten wollte.

Plötzlich bemerkten die beiden drei Männer, drei Tamilen, hinter sich. Einer beschimpfte den Engel als Schlampe. «Ich drehte mich um, sagte: ‹Das bin ich ganz bestimmt nicht, ich bin eine Mutter.›» Sie solle ihm Respekt zollen, erwiderte er – und spuckte ihr ins Gesicht. «Ich begann mich zu wehren und schubste ihn weg.» Dann flogen die Fäuste. Aus einem langsam vorbeifahrenden Auto rief einer: «Gibs ihr, dieser Bitch!» Passanten wandten sich ab. Erst als sie immer wieder «Hilfe, ich bin doch ein Mami!» schrie, kamen zwei Männer mit Hunden herbeigerannt und verhinderten, dass die Wütenden ihr auch noch ins Gesicht traten.

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