Hakan Akay hat seinen Tod genau geplant. Er wusste, an welchem Datum und zu welcher Tageszeit er auf das Dach der Justizvollzugsanstalt Bostadel im Kanton Zug klettern wird. Er schrieb es in einem Abschiedsbrief, den die Polizei in seiner Zelle findet.

Am 2. März 2019 gegen zwölf Uhr ist der Zeitpunkt gekommen. Nach 20 Jahren Haft und vier erfolglosen Therapien stürzt sich Hakan Akay in den Tod. 

Sein Bruder Demir Akay, auch er heisst eigentlich anders, reagiert auf die Todesnachricht so, wie er immer reagiert, wenn es in den letzten Jahren um seinen Bruder ging: gar nicht. Seit dessen Verhaftung haben die beiden keinen Kontakt. Demir hat seinen Bruder nie besucht. Die Wut war zu gross. Hakan hat das Leben der Familie Akay zur Hölle gemacht. Und dasjenige seiner Schwester beendet. 

Partnerinhalte