Kurt Mäder weiss, bei wem er sich zu bedanken hat: bei Ottmar Hitzfeld. In den Achtzigerjahren war der ehemalige Nati-Coach Trainer des FC Aarau – und Mäder der Mannschaftschauffeur. Hitzfeld wurde später Champions-League-Sieger, Mäder Fanreisen-Veranstalter. «Manchmal kam Hitzfeld nach einem Bundesligaspiel zu uns in den Bus und redete mit meinen Gästen», erzählt der 67-Jährige. Seit 30 Jahren ist die «Family Mäder» bei fast jeder WM dabei, in den USA, in Südkorea, Deutschland, Südafrika, Brasilien.
Doch jetzt Katar – Mäder winkt ab. Er wird keine Reisen anbieten. «Es stimmt nicht für mich.» Die Berichte über die toten Bauarbeiter. Die Stadien, die aus dem Boden gestampft und danach wieder abgebaut werden. Der Emir, der die WM gekauft haben soll. «In einem solchen Land sollte keine WM stattfinden.»
Lange war Katar weit weg. Irgendein Land, noch reicher als die Schweiz. Eines mit Scheichs, Kopftüchern, Gas, Öl und Qatar Airways, beliebt auch bei Schweizer Reisenden. Die Fussball-WM zerrt den Wüstenstaat am Persischen Golf ins Rampenlicht. Die erste WM im Winter, in einem Land ohne Fussballtradition, wo seit der Vergabe der Spiele 6500 Bauarbeiter gestorben sein sollen, wie die britische Zeitung «The Guardian» errechnete. Darf das sein?