Veröffentlicht am 18. Januar 2024 - 06:00 Uhr
Die Politikerin
Kronleuchter, dunkles Holz, mächtiger Sitzungstisch. Und Jesus am Kreuz. Der Ort, wo Silvia Eyer zur Politikerin wird, atmet die Aura von Bedeutung und Autorität. Seit einem Jahr nimmt Eyer in der Ratsstube des historischen Junkerhofs in Naters an den Sitzungen des Gemeinderats teil. Dank ihrer hohen Stimmenzahl bei den letzten Wahlen war sie nachgerückt für einen zurückgetretenen Parteikollegen. Ressorts: Soziales und Liegenschaften.
Als einzige SP-Vertreterin im siebenköpfigen Gremium hat sie einen schweren Stand. Ihr grösster Erfolg: Erhöhung der Mietzinslimite in der Sozialhilfe. «Um 100 Franken embrüf», das brachte sie durch. Immerhin etwas Entlastung. Menschen, die nicht viel haben, finden so eher eine Wohnung. So versteht Eyer ihren öffentlichen Auftrag in der zweitgrössten Gemeinde im Oberwallis: Unterstützung ermöglichen, wo sie nötig ist – und sei es nur im Kleinen. Als Politikerin im klassischen Sinn sieht sich die 39-Jährige dabei «eher weniger».