Max Ras: Vom Schlosser zum Verleger
<i>Bild aus: Alfred A. Häsler: «Stark für die Schwachen»</i>
Auf Friedrich Dürrenmatt wirkte er wie ein englischer Gentleman, auf seinen Mitarbeiter Emil Koenig wie ein österreichischer Baron, der aber ab und zu «ganz unteroffiziersmässig» fluchen konnte: Max Rasworscheg, der später seinen Namen in Max Ras abänderte, geboren 1889, Sohn eines österreichischen Schneidergesellen, aufgewachsen in Zürich, Beobachter-Gründer.
Im Elternhaus von Max Ras regierte die Geldknappheit. Aus finanziellen Gründen musste er das Gymnasium abbrechen und eine Schlosserlehre antreten. Später holte er die Matura nach und begann mit dem Medizinstudium. Wieder reichte das Geld nicht. Er trat eine Stelle als Telefonstenograf bei der Depeschenagentur an. Später wechselte er zu den «Basler Nachrichten». Ras arbeitete in der Redaktion, baute aber auch die Inseraten- akquisition aus. Er entwickelte sich zum Werbefachmann.
Ras war begeisterter Autofahrer und passionierter Flieger. Für die «Basler Nachrichten» organisierte er kleine Flüge. Sein Lieblingsschriftsteller war Jeremias Gotthelf, in der Malerei bevorzugte er Albert Anker.
Den Traum der eigenen Zeitschrift erfüllte er sich 38-jährig. Beim Beobachter war er Redaktor, Inseratenakquisiteur, Administrator und Verleger in einem. Max Ras starb am 12. Januar 1966.