Plötzlich in der Psychiatrie
Ein 75-Jähriger wird nach einem Skiunfall in eine psychiatrische Klinik eingeliefert – ohne genaue Abklärung.
Ein 75-Jähriger wird nach einem schweren Skiunfall innert einer Woche dreimal operiert. Er ist erschöpft und hat starke Schmerzen. Im Gespräch mit einer Ärztin, die nicht gut Deutsch kann, sagt er mehrfach «I ma nümme».
Das setzt etwas in Gang: Der Mann wird wegen angeblicher Suizidgefahr in eine geschlossene psychiatrische Klinik eingeliefert. Gegen seinen Willen.
«Plötzlich in der Psychi» ist die neuste Folge unserer Podcast-Reihe «Der Fall». Moderator Eric Facon spricht mit Autorin Birthe Homann und Rechtsexpertin Katrin Reichmuth.
Jetzt folgen, um per E-Mail über neue Podcast-Folgen informiert zu werden
Der Podcast «Der Fall» lehnt sich an die gleichnamige Beobachter-Rubrik an. Gastgeber Eric Facon unterhält sich darin mit den Autorinnen und Autoren über die bewegenden Geschichten: über einen Konflikt in der Nachbarschaft etwa, der wegen einer vermuteten Überwachungskamera eskaliert. Oder über einen Flüchtling, der gebüsst wurde, weil er keinen Ausweis hatte.
Der Podcast ist nicht einfach eine vorgelesene Version des Heftformats. Er beleuchtet die Hintergründe und Fragen, mit denen die Schreibenden konfrontiert waren. Im Gespräch mit Eric Facon erzählen sie auch, wie sie zu den Geschichten kamen, über Schwierigkeiten bei der Recherche oder wie die Geschichte weiterging, nachdem sie im Beobachter erschienen war. In jeder Folge erklärt zudem eine Rechtsberaterin – Katharina Siegrist oder Katrin Reichmuth – juristische Fragen rund um die Fälle und ordnet sie rechtlich ein.
Verantwortlich für den Podcast ist der Journalist Eric Facon, eine bekannte Stimme von Radio SRF. Er war mehrfach auf der Shortlist für den «Kulturjournalisten des Jahres». Nun hat er sich als Podcaster einen Namen gemacht – unter anderem mit dem «Kulturstammtisch», einer Diskussionsrunde, für die er seit 2008 verantwortlich zeichnet, oder dem Hörstück «D Rosmarie und mir» über den bekannten Song von Polo Hofers Band Rumpelstilz.
Den Beobachter-Podcast «Der Fall» finden Sie auf allen gängigen Podcast-Plattformen.
Das Neuste aus unserem Heft und hilfreiche Ratgeber-Artikel für den Alltag – die wichtigsten Beobachter-Inhalte aus Print und Digital.
Jeden Mittwoch und Sonntag in Ihrer Mailbox.
1 Kommentar
Ein verunfallter älterer Mensch landet gegen seinen Willen auf der geschlossenen Abteilung der Psychiatrie, dies ist nur eine von vielen empörenden Geschichten, die sich in der Schweiz tagtäglich ergeben. Mich wundert fast gar nichts mehr, ich könnte zigfach von Inkompetenz, systemimmanenter Dummheit und Ungerechtigkeiten berichten, gerade von solchen "Fachleuten", die es eigentlich besser wissen und denen man deshalb vertrauen können sollte. Weit gefehlt! Man darf in der Schweiz fast nicht mehr sagen, was man denkt, denn im "sich wehren" sind die Inkompetenten dann erstaunlicherweise Weltmeister, als Einzelperson ist man denen komplett ausgeliefert! Nur ein Beispiel: da bekommt eine verbeiständete Person jahrelang von der Beiständin erzählt, ihre aus der Wohnung geräumten Sachen seien "sicher eingelagert", bis die Verbeiständete nichtsahnend an zwei Brockenhäusern vorbeikommt und in den Schaufenstern Gegenstände aus dem angeblich "sicher eingelagerten" Wohnungsinhalt zum Verkauf ausgestellt sieht ! Die Beiständin weiss darüber nichts, ihre Vorgänger im Amt haben weder etwas dazu ins Dossier geschrieben, noch der Verbeiständeten selbst oder dem Amtsnachfolger mitgeteilt ! Eine Meldung bei der Polizei wurde vom auf den Stockzähnen grinsenden Polizeibeamten mit "Sie haben nichts in der Hand" abgewiesen! Der Gipfel der Absurdität: die Behörde für "Kindes- und Erwachsenenschutz" beantragte in der Folge, dass das "Lager" (das angeblich den Wohnungsinhalt der Verbeiständeten sicher aufbewahrt) liquidiert (!) werde, weil es "den Steuerzahler koste". Welches Lager? Überhaupt: sollte diese Kindes- und Erwachsenenschutzbehörde nicht von vorneherein dafür sorgen, dass die Verbeiständete gar nicht erst zu Schaden kommt - oder wie ihr unterstellt wurde "verursacht", indem sie gar nicht erst aus der Wohnung und ihr Eigentum einlagern lassen muss?!
Aber es haben ja halt Experten aus Psychiatrie, Justiz und Behörden inklusive Polizei so bestimmt. Gemäss meiner bescheidenen Erfahrung: Es fehlt in der Schweiz nicht an "Fachkräften" und "Experten", sondern an Menschen mit gesundem Verstand.