Nummer 22 ist ein besonders elender Anblick: Verfilztes Fell, verklebte Augen, am Ohr eine eitrige Wunde. Wer das Kätzchen aufhebt, hat das Gefühl, er halte ein Holzscheit in den Händen - so mager ist es.

Die kleine schwarze Kreatur ist eine von 68 Katzen, die an diesem Samstag von Tierarzt Fabian Scholz und seinen Kolleginnen der Tierschutzorganisation Netap kastriert werden. In einer Parkettfabrik in Alpnach (OW) haben sie einen provisorische Operationsraum eingerichtet. Scholz legt das betäubte Katzenweibchen auf den Tisch, führt einen Bauchschnitt durch und entnimmt ihm die Eierstöcke. 10 bis 15 Minuten dauert der Eingriff. Scholz gibt dem Tier den Namen «Blacky». Es ist wohl das erste Mal, dass ein Mensch sich um sie kümmert. Netap-Helfer fanden sie einen Tag zuvor in einer Hecke in der Nähe eines Bauernhofs.

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