Kandidatin Nathalie Mack
5. November 2008, nachts kurz vor ein Uhr. Schritte hallen durch die Winterthurer Marktgasse. Dominique Steiner, 21, ist auf dem Heimweg. Bald merkt sie, dass sie verfolgt wird, dass jemand nah, zu nah hinter ihr geht.
Veröffentlicht am 18. August 2009 - 14:34 Uhr
Plötzlich wirft sich der Fremde auf sie, umklammert sie, will ihre Tasche. Sie versucht sich zu wehren, doch vergeblich.
In der Nähe sind zwei Paare, die der Frau aber trotz Rufen nicht zu Hilfe eilen. Und Nathalie Mack. Die angehende Pflegefachfrau hat gerade ihre Abendschicht im Spital beendet und ist auf dem Heimweg. «Erst dachte ich, dass sich der Typ unmöglich benimmt gegenüber seiner Freundin. Aber dann hörte ich Hilferufe.» Ohne gross zu überlegen, wie sie sagt, eilt die 23-Jährige dem Opfer zu Hilfe, packt den Mann an den Schultern, zieht ihn weg und hält ihn fest. «Erst wollte ich ihn gleich zur Polizei bringen, der Posten war nicht weit. Doch dann sah ich Blut am Handschuh der jungen Frau und fand es wichtiger, ihr zu helfen.» Es sollte sich herausstellen, dass das Blut vom Täter stammt, der, so vermutete die Polizei später, schon früher am Abend in Händel verstrickt gewesen war.
Mack meldet den Vorfall auf dem Polizeiposten. Zehn Minuten später konnte der Täter, der bereits wegen Ladendiebstahl, Vandalismus und Schwarzfahren gesucht war, verhaftet werden. «Ich habe den Vorteil, dass ich ziemlich gross bin», spielt Mack ihre Tat herunter. Tatsache bleibt: Ihr beherztes Eingreifen hat Schlimmeres verhindert und zur Inhaftierung des Täters geführt.