Er segnete homosexuelle Paare – gegen den Willen der Kirche
Meinrad Furrer setzt sich für eine Kirche ein, die niemanden diskriminiert – und legt sich mit dem Vatikan an. Soll er den Prix Courage 2022 erhalten? Dann stimmen Sie jetzt hier online für ihn ab.
Meinrad Furrer setzt sich für eine Kirche ein, die niemanden diskriminiert – und legt sich mit dem Vatikan an. Soll er den Prix Courage 2022 erhalten? Dann stimmen Sie jetzt hier online für ihn ab.
Veröffentlicht am 16. September 2022 - 09:05 Uhr
Im März 2021 spricht der Vatikan Klartext: Allen Vertretern der katholischen Kirche sei es untersagt, Homosexuelle zu segnen. Die Absage an den «Segen für alle» weckt bei Meinrad Furrer den Kampfgeist: «Jetzt braucht es ein Signal.»
Der Seelsorger setzt sich von jeher für eine vielfältigere Kirche ein, er hat schon früher gleichgeschlechtliche Paare gesegnet, aber nur im privaten Rahmen. Nun will er das öffentlich tun – dem Verbot aus Rom zum Trotz.
Ablehnung und Diskriminierung von queeren Lebensentwürfen hätten schon genug Schaden angerichtet, sagt er. «Diese Menschen brauchten endlich ein heilsames Zeichen.»
Am 10. Mai 2021 schreitet Furrer zur Tat: Er lädt «alle sich Liebenden» ein, sich auf dem Zürcher Platzspitz von ihm segnen zu lassen. Zehn gleichgeschlechtliche Paare nutzen sein Angebot. Für die aussergewöhnliche Segnungsfeier gibt es viel Zuspruch – aber auch Kritik von erwartbarer Seite. Joseph Bonnemain, der Bischof von Chur, spricht von einer «Provokation».
Weil Meinrad Furrer nicht an eine Missio gebunden ist, also keinen kirchlichen Auftrag hat, drohen ihm zwar keine direkten Konsequenzen vom Bistum. Groll und Missbilligung seitens des «Systems» der Kirche sind dem 57-jährigen Luzerner aber gewiss.
Furrer ist es gewohnt, nicht mit dem Strom zu schwimmen, seine eigene Homosexualität hat er nie verheimlicht.
5 Kommentare
WIr brauchen Menschen wie Meinrad Furrer für sexuelle Minderheiten und für mehr Inklusion und Gleichberechtigung!
Wie kann sich die katholische Kirche bzw. der Papst anmassen gleichgeschlechtliche Verbindungen zu verbieten. Rückblicke in die Vergangenheit und auch gegenwärtige Geschehnisse kommen zum Glück immer wieder ans "Tageslicht" und zeigen auf was sich auf diesen Gebiet innerhalb der katholischen Kirche und klerikalen Kreisen ereignete. Deshalb ein "BRAVO" an Meinrad Furrer,
Ich kenne das kirchliche Engagement von Meinrad Furrer bestens: Solche Menschen braucht die Kirche sowie die Gesellschaft!
Meinrad Furrer verdient Unterstützung. Als offener, ehrlicher, engagierter, begabter und zuverlässiger Mensch vertraue ich ihm. Ich danke ihm für sein Engagement.