Liebe Leserinnen und Leser

In Zürich standen im Juni 169 Wohnungen frei. Das entspricht einer Leerwohnungsziffer von 0,07 Prozent und bedeutet: Wer eine Wohnung sucht, braucht sehr viel Glück. Und faire Bedingungen.

Die Geschichte der Woche

Konfession, Zivilstand, Nationalität. Diese Fragen sind bei Wohnungsbewerbungen nicht zulässig, weil sie die Auswahl negativ beeinflussen könnten. Wie eine Recherche meines Kollegen Andri Gigerl zeigt, werden solche Fragen von Verwaltungen aber andauernd gestellt. 

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«Als ich kürzlich mit meinem Mami zum Brunch zusammensass, fiel das Gespräch aufs altbekannte Thema Wohnungssuche. Ich hatte mich eben erst auf eine der seltenen bezahlbaren Neubauwohnungen in Zürich beworben und mich nicht zum ersten Mal gewundert, was man da eigentlich alles für persönlichste Daten angeben muss. Mein Mami brummte zustimmend: «Echt Wahnsinn, was die alles fragen dürfen. Das wär auch mal eine Geschichte ...» Tags darauf im Büro kam mir das wieder in den Sinn. Ich begann zu googeln, und zu meiner Verblüffung stellte ich schnell fest: Dafür gibt es ja Regeln – und keiner hält sich dran.»

Ausserdem

  • Der chinesische Fast-Fashion-Gigant Shein gibt sich neuerdings umweltbewusst und investiert in einen «Zirkularitätsfonds». Bringt das etwas gegen giftige Chemikalien in den Kleidern? Wir haben recherchiert. Kritik an Shein: Greenwashing für 250 Millionen Euro. Jetzt lesen.
  • Auch im laufenden Jahr werden wieder mehr Flüchtlinge in der Schweiz ankommen. Zugleich haben wir einen Fachkräftemangel. Wie können Geflüchtete zur Linderung beitragen? Und warum gelingt das nicht besser? Ein langer Weg: Wie Geflüchtete einen guten Job finden. Jetzt lesen (mit Abo).
  • Diese Woche ist unser Nachrichtenüberblick zum Bersten voll … Ein Fälschungsskandal trifft ins Herz unserer Demokratie. Der Bund zeigt endlich konkret, wo er die geplanten Milliarden sparen könnte. Und in Genf bestätigt sich eine medizinische Sensation. «Richtig wichtig»: Fake News, Schnaps und Wahl-Skandal. Jetzt lesen.

Aus der Redaktion

Gute Nachrichten aus der Newsletter-Schmiede. Und für meinen Gaumen. Im Frühling hat mir meine Kollegin mit ihrem En-Guete-Newsletter jeden Freitag das Wasser im Mund zusammenlaufen lassen – obwohl darin (fast) nur Gemüse gekocht wurde. Oder gerade deswegen. Julia Hofer:

«Denn wenn jemand befürchtet, dass mein Newsletter mit erhobener Kelle zum strengen Vegetarismus oder Veganismus erziehen will: Nichts läge mir ferner. Ich möchte Menschen einfach Lust auf mehr pflanzenbasiertes Kochen machen, auf bewussteres Fleischessen – und vor allem einfach Lust aufs Ausprobieren.» 

Jetzt legt sie den Newsletter für eine zweite Staffel neu auf. Dringende Abonnier-Empfehlung:

⇒ Jetzt abonnieren: Der En-Guete-Newsletter

Bevor wir für heute Schluss machen

Nicht alle Vermieter nutzen den überhitzten Markt für eigene Interessen. Es gibt auch positive Beispiele. «Ein guter Vermieter ist die halbe Miete», meinte Raphael Brunner im Frühling zu seiner Recherche. Hier gehts zum Text

Ein letzter Tipp auf den Weg: Sollten Sie bei einer Wohnungsbewerbung problematische Fragen erhalten, dann dürfen Sie lügen. Und den Verstoss beim Eidgenössischen Datenschutzbeauftragten melden.

So viel für heute. Bis nächste Woche, wenn Sie mögen.