Wenn der Staat nicht hilft
Wenn SOS Beobachter Bedürftige finanziell unterstützt, steht ein Grundsatz an erster Stelle: Die Stiftung hilft nur, falls es keine öffentliche Instanz gibt, die dafür zuständig ist. Das gilt auch, wenn es um Bildung geht.
Hier verläuft die Trennlinie zu den Stipendien, die die Kantone an einkommensschwächere Lernende ausschütten. 2015 gab es für 44'000 Personen insgesamt 334 Millionen Franken an Ausbildungsbeiträgen. Rund 50 Prozent davon gingen an Absolventen von Unis oder Fachhochschulen.
Die hier vorgestellten Menschen befinden sich in Lebenssituationen, wo der Staat keine Unterstützung spricht. Deshalb springt SOS Beobachter ein.
Irgendwann legte Winnie Souza Costa den Schalter um. «Es hat etwas Zeit gebraucht, bis ich gemerkt habe, dass es an mir liegt, ob es gut kommt oder nicht.»
Jetzt soll es gut kommen. Deshalb drückt sie mit 28 Jahren noch einmal die Schulbank, um an der kaufmännischen Berufsschule das Handelsdiplom zu machen. «Ich bin die Klassenseniorin», sagt sie und lacht schallend.
Bevor sich die quirlige Frau mit brasilianischen Wurzeln Selbstdisziplin beibrachte, hatte sie «zu viel gelebt», sagt sie. Mit 18 überstürzt das konfliktträchtige Zuhause auf dem Land verlassen – ohne Geld und nach einer geschmissenen Verkäuferinnenlehre ohne Stelle. Da ist die grosse Stadt Zürich spannender als Lernen und Arbeiten. Doch hin und wieder ein Aushilfsjob reicht nicht, um dem Unausweichlichen zu entgehen: Die Schuldenfalle schnappt zu, mit voller Wucht. Souza Costa weiss sich nicht zu helfen, sie geht unter in der Flut von amtlichen Schreiben und Zahlungsaufforderungen. Der klassische Start zu einer typischen Armutskarriere.
Doch Souza Costa kriegt die Kurve gerade noch. Nicht zuletzt dank der Unterstützung der Jugendberatung Streetwork. «Die Leute dort haben mein Leben aufgeräumt. Und es gab viel aufzuräumen.»
Nach und nach stabilisiert sich ihre Lage. Sie lernt, das Geld besser einzuteilen, für die Wohnsituation gibt es eine Lösung, das Einkommen wird regelmässig. Derzeit arbeitet sie als Kundenberaterin bei einem Jobportal. Der Lohn ist okay, er hilft, den Schuldenberg Stück um Stück abzutragen; auf die Seite legen kann sie nichts. Um Souza Costa dennoch die Chance für den nächsten Schritt zu ermöglichen, hat die Stiftung SOS Beobachter die Kosten für die Semestergebühren der berufsbegleitenden Handelsschule übernommen.
Die Aussicht auf das Diplom erfüllt Souza Costa mit einer Mischung aus «extremer Freude» und Stolz. «Dann habe ich nach all den Misserfolgen endlich etwas erreicht.» Die Ziele sind gesetzt: erst die Schulden auf null, dann das berufliche Weiterkommen – HR oder Marketing, das wäre etwas. «Das hier ist erst der Start», sagt Winnie Souza Costa, die Spätzünderin.
Wenn alles gut läuft, wird die 28-Jährige im Januar erstmals einen Abschluss im Sack haben. Damit verabschiedet sie sich aus der Gruppe von 600'000 Menschen in der Schweiz, die laut einer Studie der Berner Fachhochschule Soziale Arbeit über keine solche Qualifikation verfügen. Sie haben ganz schlechte Karten in unserer Wissensgesellschaft. «In immer mehr Berufen ist eine gute Bildung Voraussetzung, um im Arbeitsumfeld überhaupt zu bestehen und ein existenzsicherndes Einkommen zu erwirtschaften», sagt auch Bettina Fredrich von Caritas Schweiz.
Bettina Fredrich von Caritas Schweiz im Interview
«Weiterbildung muss obligatorisch werden»
Bettina Fredrich von Caritas Schweiz fordert mehr qualifizierende Weiterbildung. Und zwar als Pflicht für alle.
Mangelnde Bildung ist eng mit dem Risiko verbunden, in die Armut abzudriften. Das zeigt sich deutlich in den neusten Zahlen der Städteinitiative Sozialpolitik: 50 bis 60 Prozent der erwachsenen Sozialhilfebezüger haben keine berufliche Ausbildung, Tendenz steigend. Im Umkehrschluss bedeutet das: «Bildung leistet einen erheblichen und langfristigen Beitrag zur Armutsbekämpfung», so Martin Gfeller, Leiter der Sozialberatung der Stadt Winterthur. In diesem Sinn soll die dortige Fachstelle für junge Erwachsene personell aufgestockt werden. Ziel ist, mehr Junge, die von der Sozialhilfe unterstützt werden, erfolgreich in die Arbeitswelt zu führen. Die Massnahme ist nötig: In Winterthur sind 42 Prozent der Sozialhilfebezüger 25 oder jünger – ein rekordhoher Wert.
Wer gilt in der wohlhabenden Schweiz als arm?
Die Schweizerische Konferenz für Sozialhilfe (Skos) definiert es so:
Arm sind..
- .. Einzelpersonen, die pro Monat weniger als 2600 Franken für Miete, Krankenkasse und übrige Lebenskosten zur Verfügung haben.
- .. zwei Personen mit zwei Kindern, die mit weniger als 4900 Franken pro Monat auskommen müssen.
2014 lebten rund 530'000 Personen in solchen Verhältnissen. 123'000 hatten zwar einen Job, für ein Leben frei von Armut reichte es trotzdem nicht. Auffallend dabei: Wer nur die obligatorischen neun Schuljahre abgeschlossen hat, ist doppelt so häufig arm wie jemand mit einem Lehr- oder Fachmittelschulabschluss. Am wenigsten von Armut betroffen sind Leute mit einem Abschluss einer Universität oder einer Fachhochschule.
Bildung ist daher ein wesentlicher Bestandteil des Nationalen Programms gegen Armut, das 2014 angelaufen ist und bis 2018 dauert. Insgesamt neun Millionen Franken gibt der Bund dabei aus, um unter anderem gezielt Initiativen in Gemeinden und Kantonen zu fördern, die die Bildungssituation von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen verbessern wollen – von Bemühungen an Berufsschulen, die Zahl der Lehrabbrüche zu reduzieren, bis zu Projekten, die bildungsferne Erwachsene rekrutieren, um sie dann bis zu einem anerkannten Abschluss zu begleiten. Zugleich sollen die einzelnen Projekte dank Bundesgeldern besser vernetzt und koordiniert werden.
Eine erste Bilanz werden die Verantwortlichen sehr bald ziehen: am 22. November, an der Nationalen Konferenz gegen Armut, zur Halbzeit des Programms.
Klar ist: Ausbildung ist gut, um die Lebenssituation zu verbessern – Weiterbildung ist noch besser. Das weiss auch Amlamé Kone* aus Zürich, 36 und Mutter von drei Kindern. 15 Jahre lang arbeitete sie als Pflegeassistentin, dann merkte sie: Sie kommt nicht vom Fleck. «Mein Mann und ich arbeiten beide. Aber das Geld war stets knapp, auch wenn wir bescheiden leben», erzählt die Schweizerin mit afrikanischen Wurzeln.
Kone reduziert ihr Arbeitspensum von 80 auf 60 Prozent und nimmt nun eine Fortbildung zur Fachangestellten Gesundheit (FaGe) in Angriff. Dank ihrer langjährigen Erfahrung muss sie nicht alle Schulmodule absolvieren. Kosten für die Ausbildung: knapp 4000 Franken. Es hätte klappen können, trotz knappem Budget. Aber: «Dann kam eine Zahnarztrechnung, die Kinder brauchten neue Schuhe, wir mussten Steuern nachzahlen – gleichzeitig verdiente ich weniger, weil ich mein Pensum reduziert hatte», sagt sie. «Alles geriet aus dem Lot.» Kone wusste nicht mehr, wie sie die letzten Module der Weiterbildung bezahlen sollte. Der lang ersehnte berufliche Aufstieg war gefährdet.
Die Stiftung SOS Beobachter hat die Kosten für die fehlenden Module übernommen. Kone hat die Prüfungen bestanden und trägt nun den FaGe-Titel. Gegenwärtig ist sie auf Jobsuche – und zuversichtlich, eine gute Stelle zu finden: «Dank der Ausbildung kann ich in einem Spital anspruchsvollere Aufgaben übernehmen und so auch mehr verdienen.» Was sie zusätzlich stolz macht: «Ich konnte meinen Kindern ein gutes Beispiel sein und ihnen zeigen, dass man eine arbeitstätige Mutter sein kann und trotzdem ein Studium hinbekommt.»
Auch Kairat Birimkulov will vorwärtskommen. Deshalb absolviert er derzeit mit finanzieller Unterstützung von SOS Beobachter die Ausbildung zur Migrationsfachperson mit eidgenössischem Abschluss. In dieser Funktion wird er Einwanderer bei der Integration unterstützen. Für den 49-Jährigen aus Kriens ist das «die logische Fortsetzung meiner Lebensgeschichte». Es ist eine Geschichte von Flucht und Neuaufbau.
In seiner Heimat Kirgisistan, einer früheren Sowjetrepublik in Zentralasien, war Birimkulov als Journalist und politischer Beobachter tätig. Nach einer kritischen Sendung über Korruption kommt er dem Regime ins Gehege, wird bedroht und attackiert. Ihm und seiner Familie bleibt nur die Flucht. 2007 gelangt er als politischer Flüchtling durch Botschaftsasyl in die Schweiz. Beruflich heisst das für ihn: zurück auf Feld eins. Eine feste Stelle sucht er jahrelang vergeblich, muss stattdessen aufs Sozialamt – eine schmerzliche Erfahrung. «Der Stempel ‹Flüchtling› hat es mir verunmöglicht, mein Potenzial zu entfalten.»
Die gesellschaftliche Integration gelingt der Familie mit den drei Töchtern hingegen rasch. Bald sprechen alle Deutsch. Birimkulov bringt seine Migrationserfahrungen in der Freiwilligenarbeit ein, engagiert sich in Vereinen, wird Mitglied der Integrationskommission der Stadt Luzern. Ende 2015 bekommt er endlich seine erste feste Stelle: ein 50-Prozent-Pensum als Aufsichtsperson in einer Asylunterkunft. Das persönliche Engagement ist zum Beruf geworden. Die Diplomausbildung ab Mitte 2017 wird ihm noch mehr Türen öffnen: «Ich brenne darauf, mein Wissen für eine wichtige Aufgabe unserer Gesellschaft einzusetzen», sagt er.
Abgeschlossene Aus- und Weiterbildungen als Schlüssel, um beruflich die nächste Stufe zu zünden – klingt einfach und einleuchtend, ist für Leute mit knappem Budget jedoch oft unerreichbar. Denn Bildung hat ihren Preis. «Die finanziellen Barrieren müssen abgebaut werden, da Bildungsschwäche oft mit Einkommensschwäche einhergeht», forderte daher das Büro Bass für arbeits- und sozialpolitische Studien im Rahmen einer Untersuchung über Hemmnisse beim Zugang zu Bildung.
Walter Noser macht als Geschäftsführer von SOS Beobachter die gleiche Erfahrung. «Erspartes, Stipendien oder Darlehen fehlen meist genau denen, die ohne Aus- und Weiterbildung in wirtschaftliche Not geraten würden. Und denen, die ohne ein Abschlusspapier nie auf einen grünen Zweig kämen.» Wenn die Stiftung Spendengelder zur Finanzierung von Bildungswegen einsetze, wirke das über den Moment hinaus: «Damit kann Armut nicht nur behoben, sondern auch verhindert werden», so Noser.
Natürlich kann eine Stiftung wie SOS Beobachter im Rahmen ihrer finanziellen Möglichkeiten nur punktuelle Lösungen herbeiführen. Mehr Breitenwirkung erzielen staatlich getragene Projekte wie im Kanton Waadt. Die Berufsbildungsprogramme Forjad und Formad begleiten Ausgesteuerte zwischen 18 und 40 Jahren mit einem Paket von schulischen, administrativen und sozialen Massnahmen. Ziel ist es, die Beteiligten in die Arbeitswelt einzugliedern. Der Clou dabei: Ab Eintritt ins Programm sind die Teilnehmenden nicht mehr von der Sozialhilfe abhängig, sondern erhalten ein Stipendium zur Deckung ihrer Lebens- und Schulungskosten. Dieses liegt leicht über dem Niveau der Sozialhilfe – ein Motivationsfaktor.
Die Methode «Stipendien statt Sozialhilfe» funktioniert: Die Erfolgsquote der bisher rund 2600 Teilnehmenden liegt bei 64 Prozent. Erfolg heisst: eine abgeschlossene Berufslehre mit Berufsattest oder Fähigkeitszeugnis, eine Arbeitsstelle oder die Fortsetzung einer unterbrochenen Ausbildung – und die Ablösung von der Sozialhilfe. Mit dem ähnlich gelagerten Programm Enter hat zu Beginn dieses Jahres mit Basel-Stadt ein erster Kanton nachgezogen.
Einen anderen Weg, um die Qualifikationen von Armutsgefährdeten zu erhöhen, wählt der Kanton Genf seit 2001 mit einem Bildungsgutschein, den Erwachsene beantragen können, deren Jahresgehalt unter einer bestimmten Grenze liegt. Sie können für maximal drei Jahre je einen Gutschein zu 750 Franken beziehen und für eine Weiterbildung nach ihrer Wahl einsetzen. Gemäss kantonalem Berufsbildungsamt wurden 2014 mehr als 7000 Gutscheine ausgegeben, hauptsächlich an Frauen. Sie verwendeten die Gutscheine vor allem für Sprachkurse, gefolgt von Kursen in Betriebsführung und Informatik.
Ein Feldversuch im Auftrag des Bundes ergab 2009, dass Gutscheine vor allem für Leute mit tiefem Bildungsniveau ein Anreiz sind, eine Weiterbildung in Angriff zu nehmen. Trotzdem ist bislang niemand dem Genfer Beispiel gefolgt. Der Kanton Freiburg führte 2012 zwar erfolgreich einen Test durch, aus der geplanten Einführung der Gutscheine wurde aber nichts – aus Spargründen.
Auf Bundesebene ist ein Vorstoss der Freiburger SP-Nationalrätin Valérie Piller Carrard hängig. Sie fordert Bildungsgutscheine, um den beruflichen Wiedereinstieg jener gut 15'000 Frauen zu fördern, die jedes Jahr nach einem meist familiär bedingten Unterbruch wieder ins Arbeitsleben einsteigen wollen. Die Beratung im Parlament steht noch aus; der Bundesrat hat aber erklärt, dass er von der Idee nichts hält.
Dabei wäre es wichtig, Leute bei der Rückkehr in den Arbeitsmarkt zu unterstützen. Das gilt auch für Junge, die erst einmal das Eintrittsticket für die Jobwelt brauchen. Gemäss einem Bericht der Erziehungsdirektorenkonferenz scheitern drei bis vier Prozent der Jugendlichen am Übergang von der obligatorischen Schul- zur nachobligatorischen Ausbildungszeit. Mit fatalen Folgen für ihr Leben: 2009 hatten in der Schweiz zwölf Prozent der 25- bis 29-Jährigen keinen Berufsabschluss – und entsprechend längerfristig schlechte Chancen, genügend Einkommen zu erwirtschaften.
In diese Lage will Yannik Strebel nicht geraten. Aufgewachsen in Heimen, lebt der 19-Jährige heute in einer betreuten Wohngruppe. Die Beziehung zu seiner Familie ist schwierig. Er habe «viel Mist» gebaut, sagt er. Eines hat er aber nie vergessen: «Mein Grossvater hat mir schon früh viel von Häusern erzählt und mir Gebäude gezeigt», sagt er. «Ich habe die ganze Zeit Häuser auf Papier gekritzelt. Und irgendwann habe ich angefangen, immer genauere Fantasiepläne zu zeichnen.» Daraus erwuchs sein heutiges Ziel: eine Lehrstelle als Hochbauzeichner für den Sommer 2017.
Doch das geht nicht ohne eigenen Computer. Strebel muss Bewerbungen schreiben, will sich in technischem Zeichnen in den gängigen Programmen üben. Aus eigener Kraft kann er sich einen PC aber nicht leisten. Der 19-Jährige lebt von der Sozialhilfe, erhält keine finanzielle Unterstützung von der Familie. Der Support, den andere Jugendliche haben, fehlt ihm.
Die Stiftung SOS Beobachter ist eingesprungen, hat Strebel einen Computer finanziert. Die ersten Bewerbungsschreiben hat er verschickt. Er hofft auf positive Rückmeldungen, möchte als Schnupperstift Betriebe kennenlernen. Eine Lehre als Hochbauzeichner sei sein Traum, sagt er. «Das ist eine echte Perspektive für mich, um aus meiner derzeitigen Lebenssituation herauszukommen und einen Platz im Leben zu finden.»
Ivo Muff* ist da schon weiter: Seinen Platz im Leben hat er – bloss sucht er mit Hilfe von Bildung einen besseren. Doch während bei anderen die Herkunft oder strukturelle Hindernisse die Bildungsbiografie verkomplizieren, muss der gelernte Netzelektriker aus Ruswil LU erfahren: Auch der pure Zufall kann ein berufliches Fortkommen gefährden. Der 26-Jährige steht im vergangenen Sommer mitten in den Prüfungen zur Passerelle, die ihm den Zugang zur Universität ermöglichen soll; die Berufsmatura hat er bereits nachgeholt, sein Traum ist ein Geografiestudium, von seinem erlernten Beruf will er weg. Doch dann muss er wegen starker Schmerzen zum Arzt, und dieser schickt ihn sofort ins Spital: ein Darmabszess. Muff muss notfallmässig operiert werden.
Das angesparte Geld für die Passerelle und die erste Zeit des geplanten Studiums schmilzt nur so dahin. Unter anderem weil er kurz zuvor die Franchise der Krankenkasse auf das Maximum erhöht hat, um Geld zu sparen. «Behandlungskosten, Nachbehandlungskosten, die Spitex-Betreuung, da kam eine Menge zusammen», so Muff. «Ich war am Boden, dachte: All die Vorbereitung, all das gesparte Geld – und jetzt platzt der Traum vom Studium!»
Er platzte nicht – aber ohne die Unterstützung von SOS Beobachter hätte Muff die Passerelle und die Studiengebühren der Universität nicht bezahlen können. «Ich wäre wahrscheinlich zurück auf meinen Beruf gegangen, hätte resigniert», sagt er. «Ob ich den Drive gehabt hätte, nochmals einen Anlauf für ein Studium zu nehmen, weiss ich nicht.»
Im September haben die Vorlesungen begonnen. Es sei streng, sagt Muff, aber gut. «Ich glaube, ich bin auf dem richtigen Weg in meine Zukunft.»
* Name geändert
Liebe Leserinnen und Leser
In diesem Artikel finden Sie Beispiele dafür, wie die Stiftung SOS Beobachter Bildungschancen ermöglicht. Damit bekommen Menschen in einer schwierigen Lebenssituation bessere Karten auf dem Arbeitsmarkt.
Um diesen Effekt sicherzustellen, prüft unsere Geschäftsstelle jeden Unterstützungsantrag gründlich. Zentral sind dabei die Einschätzungen der Fachleute von sozialen Institutionen oder Berufsbildungsämtern, die die Gesuchsteller kennen und betreuen.
Manchmal werden wir von dieser Seite auch selber beurteilt: «Ich schätze die lösungsorientierte und sorgfältige Haltung, die in den Entscheiden von SOS Beobachter spürbar ist», schrieb uns kürzlich eine Sozialarbeiterin.
Diese Wertschätzung für unsere Arbeit freut uns natürlich – und für Sie ist sie ein Beleg, dass wir Spendengelder gewissenhaft einsetzen. Allein im laufenden Jahr haben wir über 2100 Gesuche geprüft und Bedürftige mit gut 1,7 Millionen Franken unterstützt.
Herzlichen Dank, dass Sie uns auch künftig beim Helfen helfen!
Roland Wahrenberger, Präsident Stiftung SOS Beobachter
PS: SOS Beobachter ist als gemeinnütziges Hilfswerk anerkannt. Ihr Unterstützungsbeitrag ist steuerabzugsfähig. Bei Sofortspenden werden die Spendenbestätigungen Ende Januar 2017 verschickt.