Das Resultat überraschte selbst die grössten Optimisten. Kälber, die an der frischen Luft in einem lichten Gehege aufwachsen, kommen mit 80 Prozent weniger Antibiotika aus als Kälber in konventioneller Mast. Das hat eine Vetsuisse-Studie der Uni Bern gezeigt. Es ist kein Zufallsbefund. Untersucht wurden 900 Freiluftkälber auf 19 Bauernhöfen. Sie wuchsen fast ganz ohne Antibiotika auf. Nur sehr wenige Tiere litten an Erkältungen, Lungenentzündungen oder Durchfall.
Beim Projekt «Freiluftkälber» mitgemacht haben auch Susanne und Thomas Waeber, die in Gurmels FR einen Hof führen. Die Bilanz: «Unsere 80 Kälber waren viel seltener krank und benötigten viel weniger Antibiotika.» Waebers kennen den Unterschied. Sie haben lange Jahre nach der konventionellen Methode gezüchtet, jetzt wollen sie nicht mehr zurück.