Blumen auf dem Teller sorgen oft für Verwirrung. Ob das Veilchen wohl essbar ist – oder bloss Dekoration? Mal am Gänseblümchen schnuppern, vielleicht rasch kosten? Nur zu! Blüten können süss wie Honig, würzig wie Kapern oder erfrischend wie Gurken schmecken. Schon unsere Urgrossmütter und sogar die alten Römer haben mit Blüten gekocht, sie getrocknet und kandiert genascht. Rund 1500 essbare Blütenpflanzen sind in Europa bekannt, bloss sind sie ein wenig in Vergessenheit geraten. Höchste Zeit, die Blumen wieder zurück in die Küche zu holen.

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Die jungen Blüten sind dekorativ und stechen geschmacklich hervor. Eine pfeffrige Würze für Suppen, Quark oder Kartoffelgerichte, für kurz gebratenes Fleisch und Fisch vom Grill. Lecker auch als Brotaufstrich.

Geschmack: leicht scharf und pfeffrig
Blüte: ab Juni
Passt auch: in Salate
Extra: In Essig eingelegte Blütenknospen ersetzen Kapern.

Quelle: Fotolia Bildagentur

Ein einziger Blütetag ist der Taglilie vergönnt. Roh, getrocknet, gekocht oder gefroren verfeinert sie Suppen, Reis oder Geflügel. Sie passt am besten zu asiatischen Gerichten.

Geschmack: leicht pfeffrig (orange Blüte), eher süsslich (weiss, dunkelrosa), fruchtig (gelb)
Blüte: Mai bis September
Passt auch: zu Quiches

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Mehr als Beigemüse sind die kleinen Blütenköpfe der Chrysantheme, wenn sie blanchiert und mit Salz und Ingwer gewürzt werden. In Wok-Gerichten und zu Reis serviert, kommen Chrysanthemen besonders gut zur Geltung. Erst im letzten Moment beifügen. Falls die Blüten zu bitter sind: nur ihre Spitzen verwenden oder sie kurz in warmem Salzwasser köcheln.

Geschmack: herb-bitter (erinnert an Karotten)
Blüte: Juni bis September
Passt auch: zu gefüllten Eiern, als Deko für Suppen und Salate

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In Essig eingelegt, werden die Knospen mit Olivenöl, Chili, Knoblauch und Zitrone zur Pastasauce. Die Blütenblätter sind schön als Deko, junge Blätter lecker als Salat. Die Wurzel wird wegen ihres Insulingehalts als Diabetikergemüse bezeichnet.

Geschmack: leicht bitter (Knospe und Wurzel), honigsüss (Blütenblätter)
Blüte: April bis Juni

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Leuchtend gelb, weiss und lila ist das Kleid des Wilden Stiefmütterchens (Viola tricolor) und damit ein duftender Farbtupfer für Salate. Auch bei den unifarben gezüchteten Arten ist die ganze Blüte essbar.

Geschmack: mild, neutral bis leicht parfümiert
Blüte: März bis Juli
Passt auch: zu Pfirsich, Melone

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Sorbets mit Duftveilchenblüten sollen schon Kaiser Nero betört haben. Lecker auch als Creme, Gelee, Sirup, in Bowlen, Torten oder kandiert zum Naschen.

Geschmack: lakritzeähnlich
Blüte: März bis April
Passt auch: in Chicoréesalat
Extra: Färbt Speisen leicht blau.

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Das Farbspektrum der Begonienblüten ist so bunt wie ein Fruchtsalat. Genau dort passen sie besonders gut hinein. Ohne Stiele unter die frischen Früchte mischen.

Geschmack: säuerlich
Blüte: Mai bis Oktober
Passt auch: zu Blattsalaten, Fisch

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Die Rosenblüten ergänzen Süsses: Panna cotta, Mascarpone, Quark. Aus Rosenblättern, Wasser und Zucker entstehen Sirupe, Sorbets oder Gelees.

Geschmack: mild, süsslich mit Parfümnote
Blüte: Juni bis Oktober
Passt auch: zu Bowlen, Frischkäse, in Risotto
Tipp: den bitteren, hellen Blütenansatz entfernen

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Als «Safranrose» oder «Armeleutesafran» wird sie bezeichnet. So oder so vermag die Ringelblume Butter, Reis, Fisch oder Suppen fast so schön gelb zu färben wie die kostbaren Safranfäden.

Geschmack: würzig (ähnlich wie Schnittlauch)
Blüte: Juni bis Oktober
Passt auch: zu Fisch, Käse, Poulet und Salat

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Die dekorativen Glöckchen sind die ideale Hülle für Leckereien, denn sie lassen sich mit allerhand füllen: zum Beispiel mit süssen Beeren.

Geschmack: neutral oder leicht nach Nüssen und Honig
Blüte: die unterschiedlichen Arten blühen von Juni bis August
Passt auch: in den Salat

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Mit seinen sternförmigen Blüten und den behaarten Blättern ist der Borretsch geradezu für die Dekoration von Drinks gemacht – vor allem weil er einen erfrischenden Geschmack beisteuert. Die Blüten mit wenig Wasser in einen Eiswürfelbehälter legen, kurz anfrieren lassen, auffüllen und gefrieren. Dann ab in den Drink.

Geschmack: erfrischend, gurkenähnlich
Blüte: Juni bis Frost
Passt auch: zu Käse, Quark, Frischkäse, Tomaten und in Salate
Extra: zum Blaufärben von Essig geeignet

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Mit ihrer kugelförmigen Anordnung erinnern die rosa, violetten, blauen, weissen oder roten Blüten der Flammenblume an ein Feuerwerk, kurz bevor es knallt. Hübsche Deko-ration für Desserts, Bowlen, Torten oder auch Butterbrote.

Geschmack: zart und süss wie Honig
Blüte: Juli bis September
Passt auch: in den Salat

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Im Wald breitet sich die nach Vanille duftende Blume wie ein Teppich aus. Am besten kann sich der Waldmeister jedoch in der «Maibowle» entfalten. Dazu wird über Nacht ein kleines Bund Blüten getrocknet und für eine halbe Stunde in zwei Liter Weisswein und einen Liter halbtrockenen Sekt getaucht. Alkoholfrei mit Apfelsaft und Wasser.

Geschmack: herb, bitter
Blüte: Ende April, Mai
Passt auch: in Likör, Pudding
Achtung: In kleinen Mengen verwenden! Sonst leicht giftig.

Quelle: Fotolia Bildagentur


Kaufen und ziehen
Fast alle essbaren Blumen gedeihen auch auf dem Balkon oder im Garten. Samen, Setzlinge oder fertige Blumen sind in Gartenzentren, Feinkostläden, auf Märkten oder via Internet (www.speiseblumen.ch) erhältlich. Hände weg von Blumen am Strassenrand (Hunde!) und aus Blumenläden. Letztere sind meist mit Pestiziden belastet.

Sammeln
Am besten vormittags bei schönem Wetter, wenn die Blüten trocken sind. Nur Blumen sammeln, von denen man sicher weiss, dass sie nicht giftig sind. Nie einen Standort ganz plündern.

Behandeln
Nicht waschen. Am besten direkt verarbeiten oder in einem dunklen Raum trocknen.

Konservieren
Kandieren ist eine tolle Möglichkeit, Blüten für ein, zwei Wochen haltbar zu machen. Blüten mit verquirltem Eiweiss bestreichen, mit Zucker bestäuben und trocknen. Am besten eignen sich Veilchen, Begonien, Rosen, Stiefmütterchen, Borretsch und Flammenblumen. Sie lassen sich auch tiefkühlen: pur oder in Eiswürfeln.