Ein Fisch wäscht den anderen
Tiere kooperieren nicht nur unter ihresgleichen, sondern auch mit Partnern einer anderen Art. Einige besonders faszinierende Beispiele von Symbiose.
Veröffentlicht am 31. Oktober 2011 - 08:26 Uhr
Seeanemonen erinnern in ihrer Gestalt an harmlose Wasserpflanzen. In Wahrheit sind sie Tiere und gefährliche Räuber. Sie ernähren sich von kleinen Fischen, die sie mit ihren giftbewehrten Fangarmen lähmen und schliesslich zum Mund führen. Mit Clownfischen gehen einige Seeanemonen hingegen eine Symbiose ein: Sie lassen die Fische gut geschützt zwischen ihren Tentakeln schlafen. Dafür werden sie von den Untermietern ab und zu mit Beuteresten bedacht.
Fische sind oft von Parasiten geplagt. Gerne nehmen sie daher die Dienste der Putzerfische in Anspruch, die sie von den Schmarotzern befreien.
Der Honiganzeiger, ein mit dem Specht verwandter afrikanischer Vogel, hat ein Problem: Er ernährt sich von Honig und Bienenwachs, kann aber selber keine Bienennester öffnen. Deshalb holt er sich die Hilfe des Honigdachses. Mit Rufen lockt er den Säuger an, um ihn zum Bienennest zu führen. Der Honigdachs trottet dem Vogel hinterher und knackt darauf das Bienennest. Nun können beide Honig schlemmen.
Ameisen hegen und pflegen Blattlauskolonien, indem sie unter anderem Parasiten und Raubtiere vertreiben. Als Gegenleistung erhalten sie von den Läusen süsse Nahrung: Honigtau.
Für den einheimischen Bitterling ist die Grosse Teichmuschel von eminenter Bedeutung: Die Weibchen legen ihre drei Millimeter grossen Eier in die Kiemen der Muscheln, da der Laich dort gut geschützt ist. Ohne es zu merken, kümmern sich die Bitterlinge im Gegenzug um die Larven der Muscheln: Die kleinen Babymuscheln heften sich an die Haut der Fische und lassen sich herumkutschieren, bis sie ausgewachsen sind.
Kleine Löcher im sandigen Meeresgrund entpuppen sich nicht selten als gemeinsame Wohnstätte von Wächtergrundel und Pistolenkrebs. Der Fisch hält nach Feinden Ausschau, der beinahe blinde Krebs gräbt dafür die Höhle. Dabei steht er mit seinen Antennen ständig in Kontakt zum Wächterfisch.