Umwelt & Klima
Katastrophen in der Schweiz – ein Uberblick
Veröffentlicht am 19. März 2001 - 00:00 Uhr
- 27./28. März 1990
«"Vivian" hat aus den Schweizer Wäldern Kleinholz gemacht», titelt der «Blick». Der «Jahrhundertsturm» bringt 4,9 Millionen Kubikmeter Bäume zu Fall. Am stärksten wütet der Orkan in Bergkantonen. Zwei Personen kommen ums Leben. Sachschaden: 700 Millionen Franken. - 18. April und 9. Mai 1991
Zwischen Randa und Herbriggen VS stürzen 30 Millionen Kubikmeter Fels auf die Strasse. Die Brocken türmen sich bis zu 80 Meter hoch. Das Gebiet ist mit einer 20 Zentimeter hohen Staubschicht bedeckt. Sieben Pferde, 25 Schafe und fünf landwirtschaftliche Gebäude werden unter den Steinmassen begraben. Wertvolles Kulturland geht verloren. Menschen werden keine verletzt. - 25. September 1993
Brig wird zur Geisterstadt. Sein Zentrum wird zur Sperrzone erklärt. Schutt und Geröll türmen sich auf Balkonhöhe. Die Verkehrsampeln ragen knapp aus dem Schlamm. Der Dorfbach Saltina war innert weniger Stunden zum reissenden Strom angeschwollen. Uber 80 Geschäfte, 20 Restaurants, mehrere Banken und das Bahnhofgebäude werden schwer beschädigt oder zerstört. Die Stadt ist von der Aussenwelt praktisch abgeschnitten. Bilanz: drei Tote; 600 Millionen Franken Sachschaden. - Oktober 1993
Regen, Regen, Regen. Tiefdruckgebiete über dem Golf von Biskaya bescheren der Alpensüdseite während Wochen Einheitswetter. Der Stand des Langensees ist zwei Meter über der Alarmgrenze. Auf der Piazza Grande in Locarno tummeln sich Bootsfahrer. Die Türen der Läden sind hüfthoch zugemauert. Es wird still in der Sonnenstube. Fremdenverkehr und Landwirtschaft erleiden Verluste von über 60 Millionen Franken. - Mai und Juli 1994
Die grosse Niederschlagsmenge des vergangenen Herbsts bringt die bewaldete Schattenseite des Schwybergs in Plasselb FR ins Rutschen. Die Pfähle, die ins Erdreich getrieben werden, schaffen keine Abhilfe. Das Rutschgebiet umfasst schon bald einen Quadratkilometer; 25 Tonnen Erde sind in Bewegung. Und damit 30 Chalets. Die Siedlung in Falli-Hölli wird vom Druck der Erdmassen auseinandergerissen. Keine Verletzten; 15 Millionen Franken Schaden. - 28. Januar 1995
«Wilma» wütet. Der orkanartige Sturm sorgt bei zahlreichen Messstationen für Rekordwerte. In Luzern sackt das Thermometer innert einer Viertelstunde von elf auf ein Grad ab. Im Flughafen Kloten kracht der Flügel einer Boeing 737 auf den eines Jumbos. Im Waadtland wird die Fabrikationshalle einer Holzbaufirma aufgeschlitzt, im Baselland fegt der Sturm das Giebeldach eines Mehrfamilienhauses weg. Gesamtschaden nicht bekannt. Keine Tote. - Februar 1999
Anhaltende Schneefälle in den Ostalpen und im Wallis. Im Wintersportort Wengen geht eine Lawine nieder; zwei Grosslawinen reissen im Val d’Herens oberhalb von Evolène und Les Haudères mehrere Ferienhäuser mit. Traurige Bilanz: zwölf Tote, über ein Dutzend Schwerverletzte, Millionenschaden. - Mai 1999
Der Regen bricht nicht ab: Die Schweiz steht unter Wasser. Thunersee, Bodensee, Rhein, Aare und Linthkanal melden Rekordpegelstände. In mehreren Städten werden Evakuierungen vorgenommen. Der Schaden an Wirtschaft und Gebäuden beträgt mehrere hundert Millionen Franken. - 26. Dezember 1999
Der Orkan «Lothar» verursacht die grössten je in der Schweiz ermittelten Waldschäden. 8,4 Millionen Kubikmeter Holz werden zu Boden geworfen: An einem Tag werden so viele Bäume umgelegt, wie die Förster normalerweise innerhalb von zwei Jahren zur Nutzung aus dem Wald holen. Die Schadenbilder sind vielfältig. 13 Menschen sterben. Die Schadensumme beträgt über eine Milliarde Franken.
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