Holz muss deklariert werden
Der illegale Holzschlag soll gestoppt werden, indem Importeure einen Herkunftsnachweis erbringen müssen.
Veröffentlicht am 3. September 2010 - 16:00 Uhr
Noch immer steckt viel illegal geschlagenes Tropenholz in Möbeln, Parkett, Papier und zahlreichen anderen Produkten. Umweltorganisationen fordern daher seit Jahren, dass der Import von solchem Raubbauholz unterbunden wird. Das scheiterte jedoch bisher am völlig intransparenten Holzhandel. Nun aber kommt Bewegung in die Sache: Der Bundesrat hat eine neue Deklarationspflicht für Holz eingeführt, die am 1. Oktober in Kraft gesetzt wird. Damit müssen die Anbieter von Holzprodukten in Zukunft nachweisen können, woher ihr Holz stammt und um welche Holzart es sich handelt.
Die neue Verordnung geht auf eine Petition des WWF Schweiz aus dem Jahr 2005 zurück. Ursprünglich wollte das Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) den Import von illegalem Holz komplett verbieten, doch die Holzbranche wehrte sich erfolgreich dagegen. In einer ersten Phase werden nun Rund- und Rohholz und gewisse Produkte aus Massivholz der Deklarationspflicht unterstellt; weitere Produkte kommen erst später hinzu. «Leider besteht kein verbindlicher Fahrplan», kritisiert der Waldexperte Thomas Wirth vom WWF.
Der Schweiz einen Schritt voraus ist die EU: Das Europäische Parlament hat Anfang Juli nach jahrelangem Ringen den Import und Handel von illegal geschlagenem Holz verboten. Anbieter, die ein Produkt aus Holz auf den Markt bringen wollen, müssen per 2012 nachweisen können, woher der verwendetete Rohstoff genau stammt. Die Schweiz kann von diesem neuen Gesetz profitieren – denn Tropenholz, das in unser Land gelangt, wird vorwiegend über die EU importiert.