Veröffentlicht am 10. Oktober 2022 - 11:31 Uhr
Die Hitzewellen dieses Sommers hatten fatale Folgen: Aus dem ganzen Mittelland kamen Meldungen über ausgetrocknete Gewässer und tote Fische. Notfallmassnahmen liefen auf Hochtouren. Allein im Kanton Bern wurden über 75 Kilometer Fliessgewässer abgefischt, um 35'000 Fische langfristig umzusiedeln.
Das Problem: Hitzesommer häufen sich – sie werden alle zwei bis drei Jahre erwartet. Damit schwinden Lebensräume für Forellen, Äschen und andere kälteliebende Arten. Dann helfen auch Notabfischungen nicht mehr. «Darum müssen Flüsse und Bäche schnellstmöglich ökologisch aufgewertet werden», fordert Adrian Aeschlimann, Leiter des Kompetenzzentrums Fischerei, das unter anderem Anglerinnen und Angler ausbildet.
Mit verschiedenen Massnahmen versuchen Fachleute, geeignete Lebensräume für gefährdete Fischarten zu erhalten.
Kühle Rückzugsorte schaffen
In mehreren fliessenden Gewässern wurde es diesen Sommer bis zu 26 Grad warm. Für Arten wie Forellen, Äschen und Groppen ist das auch tödlich, weil ab 25 Grad der Sauerstoffgehalt stark sinkt und die Tiere ersticken. «Darum müssen kühle Rückzugsorte geschaffen und die Gewässer besser beschattet werden», sagt Aeschlimann – vor allem mit Gehölzen. «Holz kühlt, Steine dagegen übertragen die Umgebungswärme.»