Was ist umweltfreundlicher: Solarenergie oder Atomstrom? Natürlich die Sonne, würden die meisten sagen. Das ist – zumindest wenn man nur den CO2-Ausstoss ansieht – falsch. Hier schneiden Atomkraftwerke besser ab.
Pro Kilowattstunde erzeugtem Strom verursacht eine Solaranlage mehr als doppelt so viele CO2-Emissionen wie ein AKW (siehe Grafik). Das geht aus einer Studie hervor, die das Forschungsunternehmen Treeze aus Uster ZH im Auftrag des Bundesamts für Umwelt durchgeführt hat.
Die Umwandlung von Sonnenenergie in Strom verläuft zwar sehr sauber – das Problem ist die Hardware. Die meisten Solarmodule werden in China hergestellt. Der Strom, der dafür eingesetzt wird, stammt zu einem grossen Teil ausgerechnet aus Kohlekraftwerken. Die dabei anfallenden CO2-Emissionen verschlechtern die Klimabilanz der Panels massiv.
Schlechter als Wasser und Wind
Das ist auch für die Schweiz nicht unerheblich, die eine grosse Solaroffensive plant, um die Energiewende endlich zu schaffen und sich unabhängiger vom Ausland zu machen. Das Potenzial ist fast grenzenlos. Gemäss Berechnungen des Bundesamts für Energie könnte der gesamte heute verbrauchte Strom theoretisch mit Solaranlagen allein an Gebäuden produziert werden. Zwischen 2019 und 2021 hat sich die installierte Solarenergieleistung mehr als verdoppelt. Dieses Jahr wird man alle Rekorde brechen.