Val Tuors: Unberührte Natur für die ganze Familie
Auf seinem Familienausflug landet Beobachter-Rechtsberater Marc Caprez in einem Paradies für Tier- und Blumenfans.
Veröffentlicht am 16. Juli 2001 - 00:00 Uhr
Schon kurz nach dem Bahnhof Bergün GR hört man das Rauschen der Ava Tuors. Der Gebirgsbach bleibt ständiger Begleiter auf der Wanderung in die hinterste Ecke des Val Tuors am Fusse des Piz Kesch. Das romantische und fast unberührte Seitental der Albula zählt zu den schönsten Flecken der Schweiz. Links und rechts der Ava Tuors zeugen riesige Rüfen von der Urgewalt der Natur, die bei grossen Gewittern jeweils über das Tal hereinbricht. So sind zurzeit gewisse Stellen des Wanderwegs verschüttet, und man ist auf kurzen Strecken gezwungen, der ausgebauten Strasse zu folgen. Das tut der Schönheit der Landschaft aber keinen Abbruch umso mehr, als man bei jeder Kurve den Piz Kesch bestaunen kann.
Nach etwas mehr als einem Drittel der Strecke führt der Wanderweg an einem kleinen Teich vorbei. Hier kommen die Kinder voll auf ihre Kosten.
Bunte Käfer, Schmetterlinge, Libellen, Frösche, Fische und sogar kleine Schlangen geben sich ein Stelldichein. Nur die Aussicht auf eine Glace oder ein kühles Getränk im Restaurant am Ende des Val Tuors dürfte die kleinen Entdecker wieder von diesem munteren Treiben weglocken.
Auf dem letzten Abschnitt der Wanderung öffnet sich das enge Tal, und die mit satten Blumen durchsetzten Bergwiesen präsentieren sich in ihrer schönsten Farbenpracht. Endpunkt ist der Weiler Chants auf 1825 Metern über Meer. Das dortige Berghaus Piz Kesch ist im Sommer jeden Tag geöffnet und bietet neben Getränken und kalter Küche einen prächtigen Blick auf die umliegenden Berge.
Mit der Rhätischen Bahn von Chur nach Bergün. Beim Bahnhof Bergün den Gleisen in Fahrtrichtung bis zu den Wegweisern folgen.
Wanderschuhe empfehlenswert (teilweise sumpfiges Gelände).
Lockere, technisch leichte Wanderung.
BergünChantsBergün zirka vier Stunden.
Auch für kleinere Kinder sehr geeignet.