Vegi-Burger, pflanzliches Schnitzel oder «Planted Chicken» – immer mehr Konsumenten greifen zu «Meat Analog». Es sieht aus wie Fleisch, hat eine ähnliche Textur und fast den gleichen Geschmack. Der Umsatz mit Vegi-«Fleisch» in der Schweiz hat sich innert zwei Jahren verdoppelt, auf 72 Millionen Franken im Jahr 2020. Bereits jeder sechste verkaufte Burger ist pflanzlich, zeigt eine Studie des Bundesamts für Landwirtschaft.
Die Detailhändler bewerben die trendigen Produkte mit grossem Brimborium. Mit gutem Grund: Vegi-Ersatzprodukte sind in der Regel teurer als das Original aus Fleisch, die Gewinnmarge passt. Und die Kundschaft ist überzeugt: Pflanzenfood schneidet ökologisch besser ab als Fleisch.
Doch ein Kriterium, das sonst als Gradmesser für Nachhaltigkeit dient, fehlt fast vollständig: Regionalität. Anders als bei Gemüse oder tierischen Produkten ist die Herkunft hier kaum ein Thema. Auf den Verpackungen finden sich kaum Angaben dazu. Coop und Migros sehen keinen Bedarf für mehr Transparenz, erklären sie auf Anfrage. Klar ist aber: Die pflanzlichen Rohstoffe werden praktisch ausnahmslos eingeführt. Inländische Zutaten fehlen meist.