Swiss beendet Zusammenarbeit mit Läderach
Nach Vorwürfen hat die Swiss die Zusammenarbeit mit dem Glarner Chocolatier Läderach beendet.
Veröffentlicht am 29. Januar 2020 - 16:33 Uhr
Zehn Jahre lang war der Schokoladenhersteller Läderach bei der Swiss an Bord präsent. Zuletzt mit einer kleinen Praliné-Box, die als Zeichen der Aufmerksamkeit an einzelne Passagiere abgegeben wurde. Die Swiss bestätigt nun, dass die Zusammenarbeit im November beendet wurde. Die Praliné-Box sei aber noch bis Mitte April Teil des Swiss-Bordprodukts.
Zum bitteren Ende der süssen Zusammenarbeit ist es gekommen, weil die Swiss Bedenken wegen der negativen Berichterstattung über Läderach hatte, wie Läderach-Marketingchef Patrick Th. Onken sagt. Schlagzeilen wie «Der Schoggi-König kämpft gegen Abtreibung und Homosexuelle» waren für die Airline, die in der Kabine einen hohen Schwulenanteil hat, offenbar zu viel.
Öffentlich will die Swiss aber nicht gross Stellung nehmen. «Grundsätzlich sind für die Auswahl eines Lieferanten die Qualität, verschiedene wirtschaftliche Aspekte sowie der Markenfit ausschlaggebend», so Sprecherin Meike Fuhlrott. Man überprüfe das Produktportfolio regelmässig, das sei gängige Geschäftspraxis. Fuhlrott bestätigt aber, dass es wegen der Medienberichte Rückmeldungen von Kunden und Mitarbeitern gegeben habe.
Die Edel-Schoggi-Firma aus Ennenda GL mit über 1000 Mitarbeitenden in 14 Ländern bedauert das Ende der Zusammenarbeit. Weder Firmenchef Johannes Läderach noch sonst jemand in der Familie oder im Betrieb sei homophob oder frauenfeindlich. «Bei Läderach haben wir eine Nulltoleranz, was Diskriminierung betrifft, egal, aus welchem Grund», sagt Patrick Th. Onken. Der Betrieb sei weder finanziell noch sonst in einer Art politisch oder religiös engagiert.
Meldungen über Johannes Läderach und seinen Vater, Verwaltungsratspräsident Jürg Läderach, die sich für den Schutz des Lebens und für Ehe und Familie engagieren, hatten Folgen. Es ist zu Vandalenakten in sieben Läderach-Filialen, Boykottaufrufen und vereinzelten Verunglimpfungen von Mitarbeiterinnen gekommen. Die «unsachliche Berichterstattung» habe aber nur «ein paar wenige» Kunden verunsichert. Wie viele Firmen die Zusammenarbeit mit Läderach beendet haben, will man nicht bekannt geben. Nur so viel: «In fast allen Fällen konnte ein direktes Gespräch die Sachlage klären.»
32 Kommentare
Vielleicht war ein anderer Grund tatsächlich ausschlaggebend für die Swiss?
Seit Mitte 2022 berichten verschiedene Zeitungen wieder über den Missbrauch von Kindern an einer "christlichen" Schule, von deren Betreiber weitere strafrechtlich relevante Handlungen seit 2000 bekannt sind. MittäterInnen: Die Offizialdelikte werden von den Behörden stillschweigend, pflichtwidriger unterlassend geduldet:
Von Religiösen durchgeführter Kindsmissbrauch, religiös begründete psychologische, soziale, physische Gewalt, Minderjährigen- und "arrangierte" Zwangsehen werden in der Schweiz geduldet, obwohl ein Regierungsrat bereits im Jahr 2002 die Intervention der Behörden forderte, die Schweizerische Eidgenossenschaft im Jahr 1964 das Verbot der Zwangs- und Minderjährigenehen (alle unter 18 Jahre) ratifizierte:
http://www.tagblatt.ch/osts…
Gemäss Zeitungsartikel sind Mitglieder der Familie Läderach als Angehörige der Direktion und Führungskräfte mit Vorbildfunktion involviert.
«Es fehle an einem Strafantrag» - es handelt sich um Offizialdelikte.
Der sexuelle Missbrauch von Kindern wird zugelassen.
Das ist genau der Grund warum wir nie wieder bei läderach einkaufen werden und dies jetzt schon seit ein paar Jahren. Ausserdem hier beschrieben Auswüchsen wurden bei dieser Firma alle langjährigen Angestellten gekündigt und mit jungen Frauen ersetzt. Was daran christlich sein soll habe ich bis heute nicht verstanden. Solche Firmen sollte man boykottieren und nicht noch weiter unterstützen. Top Swiss!
Ich finde es diskriminierend, wenn man keine eigene Meinung mehr haben darf! Darum finde ich es auch schwach von der Swiss, dies zu sanktionieren...
I fly a lot to South East Asia from Zürich. As a rule, once per 2 months I have a business trip. Will try to avoid Swiss Air from now on while doing my bookings.
Big shame to these Airlines.