Systemhäuser: Wo sich die Baulaien richtig in ihrem Element fühlen
Systemhäuser sind günstig, exakt planbar, rasch gebaut und schnell verändert – wie geschaffen für schnelllebige Zeiten. Doch die Auswahl ist gross, und das Angebot muss sehr gründlich geprüft werden.
Veröffentlicht am 12. Januar 2001 - 00:00 Uhr
Nur kurz!», sagt Aufrichtchef Manfred Bruggmann und legt den übergrossen Presslufttacker zur Seite, um sich ein paar Minuten Zeit zu nehmen fürs Gespräch. Hier, auf der Baustelle der Firma Marty in Baltenswil ZH, ist Zeit tatsächlich äusserst knapp, denn das achtköpfige Handwerkerteam – fünf Monteure, zwei Chauffeure, ein Kranführer – hat sich für diesen trüben Mittwoch Ende November ein ehrgeiziges Ziel gesteckt: An einem Tag, von morgens sieben bis abends sechs Uhr, will die Truppe auf einem zuvor erstellten Fundament ein Serienhaus aufrichten. Zwei Stockwerke inklusive Dachkonstruktion wollen innert knapp zehn Stunden verschraubt und vernagelt sein.
Rasch erteilt Bruggmann den Arbeitern Anweisungen, dann schaut er auf die Uhr: Es ist kurz vor zwölf, bald wird man fürs Mittagessen in die nahe Pizzeria gehen. Die Halbtagesbilanz kann sich sehen lassen; die Arbeiter stehen bereits auf der provisorischen Holzdecke, die das Erdgeschoss abschliesst. «Wir sind gut dran», sagt Bruggmann zufrieden, «bis am Abend sollte auch das Dach montiert sein.»
An einem Tag ein ganzes Haus aufzustellen; solches gehe nur, wenn ein «gut eingespieltes Team» am Werk sei und man «sich gründlich vorbereitet» habe, wie der Aufrichtchef sagt, der seit sieben Jahren bei Marty ist und Jahr für Jahr in der ganzen Schweiz rund 30 Häuser zusammensetzt. Und während seine Kollegen bereits schwatzend in den Bus steigen, um ins Restaurant zu fahren, verrät Bruggmann beim Herunterklettern vom Gerüst noch das Geheimnis des Systemhäuserbaus: «Wenn die Elemente und die Pläne stimmen, dann ist das Ganze nichts anderes als ein überdimensioniertes Puzzle, bei dem man nichts falsch machen kann.»
Bauen exakt nach Plan
Von einem Systemhaus ist immer dann die Rede, wenn das Objekt aus vorgefertigten Elementen erstellt wird, die in der Regel nach der so genannten «Trockenbauweise» entstehen: Im Unterschied zu Mauerwerk oder Beton werden die Hausteile ohne Beigabe von Wasser vorfabriziert. Dabei ist Holz der häufigste Werkstoff; es gibt aber auch Elementhäuser aus Stahl oder solche mit grossflächigen Glaspartien. Die Vorfertigung geschieht in einer grossen Werkhalle, wo Längs- und Seitenwände, Zwischenböden und oft auch das Dachgerüst exakt nach Plan hergestellt und zum Transport auf die Baustelle bereitgemacht werden.
Gründliche Vorbereitung und Planung sind also das A und O für jeden Serienhaus-hersteller – aber auch für die Kundschaft. Das beginnt bereits bei der Auswahl der Baufirma. Das Angebot an Spezialfirmen, Zimmereien, Architekturbüros und Generalunternehmern, die entweder ausschliesslich Systemhäuser anbieten oder solche neben herkömmlichen Bauten verkaufen, ist enorm. Ein Blick in die einschlägige Zeitschrift «Das Einfamilienhaus» lässt die Dimensionen dieses Marktes erahnen: Das Heft erscheint seit 24 Jahren sechsmal jährlich, ist bis zu 240 Seiten dick, hat eine Auflage von 22400 Exemplaren – und führt in einer einzigen Ausgabe 50 Anbieter von Systemhäusern auf.
Von Aarau, Basel, Brienz über Egerkingen, Emmenbrücke, Gossau bis St. Gallen, Volketswil und Wohlen zieht sich ein dichtes Netz von Elementbaufirmen über die gesamte Deutschschweiz. Nicht weniger als 43 Schweizer Anbieter zählt die Novembernummer von «Das Einfamilienhaus»; dazu kommen fünf Konkurrenten aus Deutschland und zwei aus Österreich. Im nahen Europa ist der Markt gar noch heisser umkämpft: So hat ein Anbieter aus Österreich im Schweizer Einfamilienhaus-Leibblatt einen Faltprospekt geschaltet, mit dem fürs «Aktionshaus Sunshine ab 165600 Franken» die Werbetrommel gerührt wird.
Wenig Kosten, wenig Frust
Der Preis darf bei der Wahl des Hauslieferanten aber niemals das alleinige Kriterium sein. Gerade die Bezeichnung «Aktionshaus» muss hellhörig machen: Was ist im Preis tatsächlich inbegriffen, welche unerwähnten Nebenkosten kommen hinzu? Und vor allem: Wie steht es um die Qualität des Werks, um den Service rund ums Bauen und die Betreuung bei Verzögerungen, Bauschäden oder Mängeln?
Jene inländischen Hersteller, die in der Schweiz zu den Marktleadern gehören, bieten ihre Häuser auf jeden Fall nicht zu solchen «Dumpingpreisen» an, berufen sich dafür auf höhere Qualität. So ist das günstigste Marty-Haus, «Canzonette», serienmässig für 299000 Franken zu haben; dazu gibt es eine Garantie von zwei Jahren für offene respektive fünf Jahren für verdeckte Mängel und für die Grundstatik eine «Generationengarantie» von 30 Jahren.
«Punkto Kosten darf man den Leuten aber nichts vormachen», sagt Geschäftsführer Arthur Marty im Konferenzraum seines Betriebs in Wil SG: «Zum Katalogpreis kommt natürlich noch einiges dazu.» Marty lässt Kaffee bringen und einen Videofilm laufen, der die Entwicklung des vor 67 Jahren gegründeten Familienunternehmens zeigt und den Systembau von der Auswahl bis zur Aufrichte in allen Einzelschritten vorführt. «Statt vom Katalogpreis sprechen wir lieber von den Gesamtanlagekosten», meint Marty. Diese umfassen erstens den Serienpreis für die diversen Haustypen; zurzeit bietet Marty zehn Modelle bis zu 487000 Franken für sechseinhalb Zimmer an. Zweitens kommen die Auslagen fürs Bauland und drittens die Baunebenkosten hinzu.
Letztere betreffen die Erschliessung, die Umgebung, die Finanzierung sowie die Versicherung und können rasch einmal mit 100000 Franken zu Buche schlagen. Je nach Grösse und Preis des Baugrunds (ab rund 130000 Franken) kostet das allergünstigste Marty-Haus schlussendlich doch zwischen 500000 und 600000 Franken. «Damit ist die Trockenbauweise nicht viel günstiger als ein Feuchtbau», sagt Marty. «Aber sie bietet einen anderen wesentlichen Vorteil: Der Kunde weiss haargenau, was er bekommt; negative Überraschungen sind so gut wie ausgeschlossen.» Hier liegt das zweite Geheimnis des Systembaus: Warum ist das Serienhaus, im Volksmund oft auch despektierlich «Fertighäuschen» oder «Kataloghaus» genannt, so beliebt? Die Firma Marty etwa beschäftigt in der Produktion 50 Angestellte, in Verkauf und Beratung weitere 70, erzielt einen Jahresumsatz von 30 Millionen Franken – und stellt im Dreieck zwischen Bern, Basel und Zürich im Schnitt jede Woche ein neues Haus auf, manchmal auch zwei. Wobei man, so Arthur Marty, «die Kapazität noch erhöhen könnte».
Die Firma sucht sogar das Land
Woher kommt diese steigende Nachfrage? Sie erklärt sich zum Teil aus dem Zeitgeist: Viele, die bauen möchten, verstehen vom Handwerk wenig bis nichts. Andere haben, etwa wenn beide Ehepartner berufstätig sind, gar keine Zeit, sich monatelang um Handwerkertermine, falsch angeschraubtes Täfer oder defekt gelieferte Küchenkacheln zu kümmern. Das führt dazu, dass die Bauherrschaft beim Anbieter zunehmend ein «Gesamtpaket» einkauft, in dem von A bis Z alles festgelegt ist. Das entlastet die Kunden sehr: Die Verantwortung fürs gelungene Bauen muss man nicht mehr selber tragen, sondern man kann sie an den Spezialisten delegieren.
Bei Marty kann das etwa wie folgt ablaufen: Dank einem Inserat werden Interessenten aufs Angebot aufmerksam, oder sie treffen an einer der diversen Baumessen auf die Firma. Auf diesem Weg oder auch übers Internet kommen sie zunächst unverbindlich zu Prospekten und Katalogen. Dann kann die potenzielle Kundschaft der Einladung zu einer Hausbesichtigung folgen: Rund 25-mal pro Jahr, meist am Wochenende, veranstaltet Marty in verschiedenen Regionen der Schweiz einen «Tag der offenen Tür». Dabei zeigen frisch gebackene Hausbesitzer ihr Schmuckstück dem interessierten Publikum. «Denn nur aus dem Prospekt», sagt Marty, «kann man kein Haus kaufen.»
Wer jetzt noch immer interessiert ist, kann am Hauptsitz in Wil oder bei einem Regionalberater ein Gespräch vereinbaren. Dabei macht die Firma ihr «Gesamtpaket» schmackhaft: Das Haus wird mit Festpreisgarantie und nach einem verbindlichen Zeitplan erstellt; ist noch kein Bauland vorhanden, sucht die Firma etwas Passendes und kümmert sich um die Erschliessung; auch die Finanzierung sowie Steuer- und Versicherungsfragen werden geklärt und in einem Vertragsentwurf festgehalten.
«Wählen Sie Ihr Unikat»
Bevor es zur Unterschrift kommt, sind sämtliche Details zu klären: Welcher Bodenbelag solls sein? Wie hat die Küche auszusehen? Was ist mit Tür- und Fenstergriffen? Je nach Wunsch der Kundschaft fallen die Festkosten fürs Haus höher oder niedriger aus; die Katalogpreise beziehen sich immer auf eine Serienausstattung. Küche, Bad, WC, Bodenbeläge, Türen, Fenster und Farben sowie Einzelheiten betreffend Raumgestaltung und Zimmeraufteilung können individuell abgeändert werden. Das Werbevideo von Marty bringt diese Wahlfreiheit auf den Punkt: «Wählen Sie Ihr persönliches Unikat aus!»
Ausgewählt wird mit Vorteil im Marty-Baucenter. Am Hauptsitz befinden sich weitläufige Ausstellungsräume, wo man auch samstags, gelegentlich sogar an Sonntagen, durchspazieren und in die Welt der Baumaterialien eintauchen kann. Zwei Dutzend fertig montierte Einbauküchen vermitteln künftiges Wohngefühl, hell beleuchtete Badzimmerlandschaften regen zum Träumen an. Ob Parkett oder Plättli, ob rostbraun oder rosarot, ob Biberschwanzziegel oder Eternit, Klappfenster oder Stahltür – alles ist zum Beschnuppern ausgebreitet und ermöglicht Vergleiche zwischen Preis und Leistung. Und wo es Fragen gibt, steht sogleich ein Verkäufer Red und Antwort.
Diese so genannte «Bemusterung» sei ein wichtiger Pluspunkt des Systembaus, meinen Christian und Astrid Sartorius, die an diesem Mittwoch in Wil noch «Türen, Decken, Bodenbeläge, Fenster und das Garagentor» auswählen. Sie sind aus dem Zürcher Oberland angereist, zusammen mit einem befreundeten Schreiner, der ihnen Tipps gibt und die Aussagen der Verkäufer kritisch beurteilen kann. «Das würde ich jedem empfehlen, der nach System bauen will», sagt Christian Sartorius. Denn selber verstehe man wenig vom Handwerk, und jeder Anbieter würde «natürlich nur sein Sonnengesicht zeigen, bis er das Geld in den Händen hat».
Vier Monate Bauzeit garantiert
Vergangenen Oktober unterschrieb das Ehepaar Sartorius bei Marty den Vertrag und kaufte im November in Wald ZH ein Stück Land. Ende März soll die Baubewilligung vorliegen, Anfang April ist schon Baubeginn. «Dann sind wir gespannt, wie es mit den versprochenen vier Monaten hinhaut», sagt der Bauherr. Denn Marty garantiert nicht nur einen Festpreis fürs Haus, sondern auch eine kurze Bauphase von vier Monaten ab Spatenstich. «Im Spätsommer wollen wir mit unseren drei Kindern einziehen», sagt das Ehepaar.
Solche klaren Erwartungen sind typisch für den modernen Serienhauskunden: Zeit und Geld sollen optimal eingesetzt, finanzielle Überraschungen und terminliche Verzögerungen ausgemerzt werden. «Wir hatten einen klaren Entscheidungsprozess, die Finanzierung wurde sauber ausgearbeitet», bilanziert Christian Sartorius. Neben Marty prüfte er zwei Konkurrenten, darunter einen deutschen Anbieter. Mehrmals schaute sich das Paar Häuser an und sprach vor Ort mit den Bewohnern. «Das würde ich jedem raten», sagt Sartorius. «So kann man zum Beispiel erfahren, wie die Firma reagiert, sollten einmal versteckte Mängel auftauchen.»
Christine Küenzli, seit einem Jahr stolze Marty-Haus-Besitzerin in Märstetten TG, stellt ihr Haus gern für Besichtigungen zur Verfügung. Arthur Marty klingelt, die Frau öffnet die Tür und bittet herein. Marty begrüsst sie herzlich, ebenso die zwei Kinder Michael und Lisa. Beim trauten Heim handelt es sich um das Modell «Canzonette», viereinhalb Zimmer. Werbeslogan: «Reduzieren, um zu realisieren!» Katalogpreis: 299000 Franken. Die drei Kinder, der Älteste ist in der Schule, teilen sich die zwei grösseren Zimmer im Obergeschoss, die Eltern schlafen im kleinsten Raum. Das Erdgeschoss ist durchgehend offen und dient als Wohnküche und Stube zugleich.
«Wir wollten kein grosses Haus», erklärt Christine Küenzli, «lieber viel auf kleinem Raum.» Die Familie sei mit dem Haus sehr zufrieden, es habe viel Holz, viel Licht und – wichtig für den allergiekranken Sohn – ein gutes Klima mit wenig Staub. Das Landstück habe man dank Marty gefunden, beim Bauen habe «alles problemlos geklappt». Die viermonatige Bauzeit und das erstellte Budget seien eingehalten worden, sodass man die Familienkasse schonen konnte: «Alles zusammen zahlten wir 527000 Franken», sagt die Besitzerin, «sogar ein bisschen weniger, als wir dachten.»
Dach weg und Geschoss drauf
Neben dem optimalen Preis-LeistungsVerhältnis wollen Systemhauskäufer meistens noch etwas anderes: Flexibilität. Familienstrukturen werden instabiler, Scheidungen oder beruflich bedingte Ortswechsel nehmen zu; auch kann sich ungeplant Nachwuchs einstellen, der aber immer rascher aus dem Elternhaus auszieht. Flexible Wohnformen sind also gefragt, trotzdem möchten viele nicht aufs «Eigenheim im Grünen» verzichten.
Ein «Fertighaus» bietet hier gewisse Vorteile: Vielleicht ist das Haus in ein paar Jahren zu klein oder zu gross, oder die Lebensumstände verändern sich derart, dass man es wieder abstossen muss. Laut Arthur Marty kein Problem: «Ein Systemhaus lässt sich immer wieder umbauen, und weil es eher preiswert ist, sind auch die Verkaufschancen gut.»
Tatsächlich kann man bei einem Serienhaus selbst nach Jahren beliebig ein Geschoss aufstocken oder die Raumaufteilung ändern, etwas verkleinern oder anbauen – etwa einen Wintergarten. Im Baucenter hängt eine Schautafel mit einem eindrücklichen Beispiel: Ein Haustyp «Bungalow», einstöckig, Baujahr 1969, wurde 1985 ausgebaut: Dach abheben, neues Geschoss mit Bad und Küche aufsetzen, Dach wieder montieren – fertig. Kommentar von Marty: «Sehen Sie, ein Marty-Haus ist eigentlich ein Lego-Haus.»
Ein Lego-Haus spart also bei Planung, Bau, Umbau und eventuell Wiederverkauf Zeit, was in unserer schnelllebigen Gesellschaft immer wichtiger wird. Dass es innert vier Monaten ab Spatenstich bezugsbereit ist, war auch ein wichtiger Grund, weshalb sich Christian Sartorius nach anfänglicher Skepsis doch für ein «Fertighaus» entschieden hat: «Im Unterschied zum Nassbau muss man nicht warten, bis das Haus trocken ist, sondern kann sofort einziehen.»
Wie rasch solches über die Bühne gehen kann, zeigt ein Beispiel aus Deutschland: In der dortigen Fachzeitschrift «Bauherren & Immobilien» ist ein Report über «Herrn R. und seine Frau» abgedruckt, die aus beruflichen Gründen kurzfristig von Hamburg nach Halle umziehen mussten. Eine Mietwohnung kam für das Paar nicht in Frage – «wegen der zwei Labradorhunde»; die beiden wollten auch nicht einfach ein Haus kaufen, sondern die eigenen Vorstellungen realisieren. Doch die Zeit war äusserst knapp, bis zum Stellenantritt standen gerade drei Monate zur Verfügung. Ein Systemhausbauer vor Ort schaffte das Unmögliche: 77 Tage nach Vertragsabschluss konnte das Paar in die nagelneue Trockenbauvilla einziehen.
Das Haus aus dem Container
Sind alle Details geklärt, wird der Vertrag unterschrieben. Dann wird das Haus in der Werkhalle vorgefertigt. Bei Marty arbeiten rund zehn Handwerker in der 3500 Quadratmeter grossen Halle, wo pro Woche bis zu zwei Häuser entstehen. Hier wird an alles gedacht: Auf beweglichen Werktischen, die der Grösse einer Stockwerkfassade entsprechen, wird die Holzrahmenkonstruktion zusammengebaut. Um sie später auf der Baustelle speditiv aufstellen zu können, enthalten diese Elemente alle Komponenten, die sich vorbereiten lassen: Innen- und Aussenwand inklusive Farbanstrich, dazwischen die Tragkonstruktion und die Wärmedämmung, dazu alle Öffnungen für Türen und Fenster sowie elektrische und sanitäre Leitungen.
Über den Köpfen der Arbeiter, die an den Werktischen geräuschvoll fräsen und hämmern, baumelt ein Schienenkran, der die fertigen Teile in Lastwagencontainer hebt. Ein Haus findet in einem Container Platz. Am Tag der Aufrichte muss der Chauffeur nur noch den Anhänger laden und das Haus frühmorgens auf die Baustelle fahren. Zeitgleich bringt der Lieferant einer Partnerschreinerei den bestellten Dachstock zur Aufrichte.
In aller Regel ist ein Haus in einem Tag zusammengesetzt, wie Aufrichtchef Manfred Bruggmann auf der Baustelle in Baltenswil sagt. Und das selbst bei schlechtem Wetter: «Wenn das Dach am Abend drauf ist, wird das Holz kaum feucht und trocknet rasch wieder.» Bruggmann steigt in den Bus und fährt seine Mannschaft zur Mittagspause. Auf der Baustelle wird es merkwürdig still, der Wind lässt den Baukran quietschen und rüttelt an der Plane des Transportcontainers. Dort steht in grossen Lettern geschrieben: «Marty-Häuser – hier fährt Ihr Traum vor».