Ist eine mündliche Kündigung gültig?
Wird im Arbeitsvertrag nicht ausdrücklich eine schriftliche Kündigung verlangt, kann man auch mündlich kündigen. Warum eine nachträgliche schriftliche Kündigung aber dennoch empfehlenswert ist.
aktualisiert am 8. Oktober 2021 - 14:01 Uhr
Frage: Ich hatte Streit mit dem Chef. Entnervt habe ich mündlich gekündigt. Später sagte er, die Kündigung sei ungültig, weil sie bloss mündlich erfolgt sei. Stimmt das?
Das stimmt so nicht unbedingt. Das Gesetz schreibt nicht vor, dass eine Kündigung schriftlich erfolgen muss, sondern lässt auch zu, dass Sie mündlich kündigen können. Im Arbeitsvertrag kann allerdings festgehalten werden, dass nur schriftlich gekündigt werden darf. Wenn Sie also eine solche Regelung im Arbeitsvertrag haben – und nur dann –, ist eine mündliche Kündigung ungültig. Sie wird dann behandelt, als wäre sie nie ausgesprochen worden. Das würde in Ihrem Fall heissen, dass Sie nachträglich noch schriftlich kündigen müssen.
Ohne besondere Abmachung im Vertrag ist die mündlich ausgesprochene Kündigung aber gültig. Auch wenn Sie keine Schriftlichkeit für die Kündigung des Arbeitsvertrags vereinbart haben, ist es aus Beweisgründen empfehlenswert, schriftlich zu kündigen. Am besten senden Sie die Kündigung eingeschrieben oder lassen sich vom Arbeitgeber schriftlich inklusive Unterschrift bestätigen, dass er sie erhalten hat.
Beobachter-Mitglieder erhalten mit der Mustervorlage «So kündigen Sie Ihren Job» eine nützliche Vorlage, wie sie ihrem Arbeitgeber die Kündigung schriftlich mitteilen können.