Ob nach der Matura, für die berufliche Weiterbildung oder als Kulturaustausch – die Gründe für Sprachkurse sind vielfältig. Ebenso das Angebot an Sprachschulen, Vermittlungsagenturen und Kursformen. Die Übersicht zu behalten fällt nicht leicht.

Wozu macht man einen Sprachaufenthalt?

Bevor man sich ins Ausland begibt, hilft es, wenn man sich bewusst wird, was man von einem Sprachaufenthalt erwartet. Ist der Sprachkurs nur Mittel zum Zweck, um ein Diplom zu erwerben? Oder möchte man auch das Land und die Kultur näher kennenlernen? Wie wichtig ist Zeit für Ausflüge und Hobbys? Möchte man nur seine mündlichen Sprachkenntnisse verbessern oder auch die schriftlichen?

Was kann man beim Preis beachten?

Wer in der Hochsaison geht, bezahlt unter Umständen mehr für denselben Kurs als im Frühjahr. Weiter lohnt es sich zu überprüfen, was alles im Preis inbegriffen ist. Es können beispielsweise noch Zusatzgebühren für die Einschreibung, Unterkunftsvermittlung oder allfällige Prüfungen verlangt werden.

Am besten fragt man bei der Agentur nach einer detaillierten Offerte, damit man diese auch mit anderen Angeboten vergleichen kann.

Ob man den Sprachaufenthalt in einer Grossstadt oder in einer Provinzstadt verbringt, hat auch einen Einfluss aufs Budget. Wer in einer Metropole einen Sprachkurs besucht, bezahlt Reisen Lieber mit Bargeld oder Kreditkarte zahlen? meistens mehr und auch die Ausgaben in der Freizeit (für Restaurants, Bars) sind häufig teurer.

Für Vorausplaner: Je nach Agentur kann es einen Frühbucherrabatt geben, wenn man noch vor Jahresende für das kommende Jahr bucht.

Wohin soll es gehen?

Nicht jeder Ort eignet sich für alle Sprachinteressierten. Dies wird in der Schweiz selber am deutlichsten: Wer erst gerade begonnen hat Deutsch zu lernen, hat sicher Mühe mit Schweizerdeutsch.

In Grossstädten hat es ein grösseres Angebot an Sprachschulen, Freizeitaktivitäten und ein ausgebautes Verkehrssystem. Aber auch Sprachaufenthalte in kleineren Städten oder Dörfern sind möglich und haben ihren Charme.

Um von Freizeitaktivitäten nicht enttäuscht zu werden, kann man beispielsweise abklären, ob sich der nächstgelegene Strand wirklich so gut zum Surfen eignet wie angenommen. Oder ob das nächstgelegene Skigebiet nahe genug für einen Tagesausflug ist. Auch sollte man nicht gerade die Regenzeit oder die Hurrikansaison Flug annullieren Reise abbrechen wegen Hurrikan «Irma»? anpeilen.

Hat man sich einmal für einen Ort entschieden, erleichtert es den Einstieg vor Ort, wenn man sich mit der Kultur Handzeichen Andere Länder, andere Gesten , der Mentalität und den sozialen Verhältnissen des Gastlandes auseinandersetzt.

Welche Vermittlungsagentur soll ich wählen?

Vermittlungsagenturen für Sprachschulen gibt es wie Sand am Meer. Den richtigen Anbieter auszuwählen, fällt da nicht leicht.

Der erste Schritt ist ein persönliches Gespräch bei einer Agentur. In der Regel sind diese kostenlos. Im Gespräch sollten die Berater die Sprachkenntnisse und den entsprechenden Lernbedarf abklären. Als Alternative zum Gespräch gibt es auch online Offerten und Buchungen. Dabei sollten die Veranstalter genügend Informationen auf ihrer Webseite haben, damit man alle Fragen im Voraus klären kann.

Kundenfreundliche Agenturen nennen den Namen der Sprachschule, damit man vergleichen kann, zu welchen Preisen andere Vermittler dieselbe Schule anbieten.

Kompetente Unternehmen überprüfen die Qualität der Sprachschulen, indem sie nach dem Sprachaufenthalt Feedbacks einholen. Zudem sind sie selber mit der jeweiligen Sprachschule vertraut – kennen also deren Infrastruktur und können sagen, worin sich Sprachschulen in der gleichen Stadt unterscheiden.

In welche Schule soll ich gehen?

Um die Wahl der Sprachschule zu erleichtern, kann man sich erkunden, wie gross sie ist, wie gut ihr Image ist und welche Ausbildung die Lehrpersonen Schule «Die meiste Kritik an Lehrern ist völlig berechtigt» haben. Es hilft auch weiter, wenn man weiss, wie die Unterrichtsformen und das Freizeitangebot aussehen und wann die Kurse beginnen. 

Welcher Sprachkurs ist der passende?

Sprachschulen bieten verschiedene Kurse an. Weiss man bereits, wofür man den Sprachaufenthalt macht, hilft das bei der Kursauswahl. Wie viel Zeit möchte man in der Schule verbringen? Oder hat man lieber genug Freizeit, um das Gastland zu entdecken?

Standardkurse umfassen etwa 20 Lektionen, Intensivkurse 20 bis 30 Lektionen. Es gibt auch Sprachkurse, die jeweils nur am Vor- oder Nachmittag stattfinden. Wenn man ein Sprachdiplom erwerben möchte, gibt es dafür spezifische Vorbereitungskurse.

Was für Mitstudierende erwarten einen?

In der Schule kann man Personen aus unterschiedlichen Kulturen kennenlernen. Oder man befindet sich in einer Klasse, die zum Grossteil aus Schweizern besteht. Wenn man das nicht möchte, fragt man am besten bei der Agentur oder bei der Schule direkt nach: Von wo kommen die anderen Mitstudierenden? Ist eine Schule bei Schweizerinnen und Schweizern besonders beliebt?

Ein Sprachaufenthalt bietet die Möglichkeit, neue Freundschaften zu knüpfen. Doch ein zu grosser Altersunterschied erschwert allenfalls die Angelegenheit. Möchte man mit Gleichaltrigen in die Schule gehen, kann man bei der Vermittlungsagentur nach speziellen Angeboten fragen. Häufig gibt es separate Sprachkurse für Schülerinnen und Schüler oder für Personen ab 30 oder 50 Jahren.

Welche Unterkunftsmöglichkeiten gibt es?

Man hat verschiedene Optionen: Wer bei einer Gastfamilie wohnt, hat durch den Austausch die Chance, seine Sprachkenntnisse zu verbessern. Ausserdem bekommt man einen Einblick in die Kultur. Die hohen Lebenskosten in den Grossstädten bergen aber die Gefahr, dass Gastfamilien die Studierenden eher als Zusatzverdienst sehen können und den Besuch vernachlässigen.

Falls man sich in einer Gastfamilie zu eingeengt fühlt, ist das Studentenwohnheim eine gute Alternative. Dort trifft man auf Sprachlernende aus aller Welt und hat die Möglichkeit, neue Freundschaften zu knüpfen. Punkto Spracherwerb hat das Studentenwohnheim den Nachteil, dass man allenfalls auf gleichsprachige Mitstudierende trifft und schnell in die gemeinsame Muttersprache verfällt – was natürlich auch vor oder nach den Schullektionen passieren kann.

Als Alternative zu Gastfamilien und Studentenwohnheimen bieten einige Schulen auch Einzimmerwohnungen oder Studios an. Oder man kann in einem Hotel übernachten – dies ist jedoch etwas teurer.

Welche Versicherungen braucht es?
  • Krankenversicherung

Wer nur für eine begrenzte Zeit ins Ausland geht und den Wohnsitz in der Schweiz behält, bleibt obligatorisch bei der Krankenkasse versichert. In Europa übernimmt in der Regel die Krankenkasse die Kosten einer medizinischen Behandlung. Vorausgesetzt, man lässt sich in öffentlichen Gesundheitseinrichtungen versorgen.

Nützlich ist zudem die europäische Krankenversicherungskarte, welche von der Grundversicherung ausgestellt wird. Bei vielen Versicherungen befindet sie sich auf der Rückseite der normalen Krankenkassenkarte. Oder man erhält sie separat im Kreditkartenformat. In einigen Ländern kann man mit der Karte Leistungen direkt über die Krankenkasse abbuchen und muss sie nicht vor Ort bezahlen. Zudem werden die medizinischen Behandlungen zum Tarif des Gastlandes verrechnet.

Wird man ausserhalb von Europa krank, sieht es etwas anders aus. Die Kosten für medizinische Behandlungen sind in Ländern wie beispielsweise der USA und Kanada höher als in der Schweiz. Schweizer Krankenkassen übernehmen jedoch nur Kosten, die nicht mehr als doppelt so hoch sind wie hier. Eine Zusatzversicherung kann also sinnvoll sein. Sie sollte unter anderem Arzt- und Spitalkosten unbeschränkt vergüten sowie Krankheit und Unfall decken.

 

  • Unfallversicherung

Auch die Unfallversicherung kann man beibehalten. Wer noch nicht erwerbstätig ist, ist über die Krankenkasse gegen Unfall versichert. Arbeitet man mehr als acht Stunden pro Woche für denselben Arbeitgeber, ist man automatisch bei Nichtberufsunfällen Skiunfall Zahlt die Unfallversicherung? versichert.

Möchte man aber für den Sprachaufenthalt unbezahlten Urlaub nehmen, muss man Folgendes beachten: Die Unfallversicherung des Arbeitgebers dauert nach dem letzten Arbeitstag noch 31 Tage. Um danach noch für Nichtberufsunfälle versichert zu sein, kann man eine Abredeversicherung abschliessen. Dies muss aber innerhalb der 31 Tage geschehen, indem man die Prämie bezahlt. Der Versicherungsschutz dauert maximal sechs Monate.

 

  • Haftpflichtversicherung

Die Haftpflichtversicherung ist für Sach- und Personenschäden zuständig. Wer noch jung und nichterwerbstätig ist und zudem noch zu Hause wohnt, ist häufig über die Privathaftpflichtversicherung der Eltern versichert. Am besten fragt man aber bei der Versicherung nach, was alles gedeckt ist. Denn beispielsweise sind Schäden bei der Gastfamilie nicht bei allen Versicherungen dabei.

Risiken beim Autofahren werden über den sogenannten Fremdlenkerzusatz der Privathaftpflichtversicherung erfasst. Wichtig jedoch: Der Zusatz deckt nicht regelmässiges Fahren, sondern nur «gelegentliches Benützen eines fremden Fahrzeugs».

 

  • Hausratversicherung

Verlorenes oder beschädigtes Gepäck kann man über die Hausratversicherung Hausrat Und wer zahlt den Schaden? decken lassen. Es gibt einen Zusatz «einfacher Diebstahl auswärts» oder einen speziellen Reisegepäckzusatz. Auch hier ist es wichtig, genau zu klären, was alles erfasst ist. Beispielsweise die Gegenstände und die Höhe des versicherten Betrags.

 

  • Reiseversicherung

Es gibt eine Bandbreite an Reiseversicherungen Ferien Welche Reiseversicherungen sind sinnvoll? und man muss genau hinschauen, welche Leistungen enthalten sind und welche nicht. Übernimmt die Versicherung den Schaden, wenn der Koffer auf der Reise beschädigt oder gestohlen wird? Wie sieht es mit dem verlorenen Pass oder dem beschädigten Laptop aus?

Eine Reiseversicherung kann beispielsweise bei frühzeitigem Abreisen aus medizinischen Gründen die Reisekosten tragen oder Flugbilletts, die man wegen aus gesundheitlichen Gründen oder anderen Notfällen Reisesicherheit Wer hilft bei Notfällen im Ausland? stornieren musste, übernehmen.

Mehr Infos zum Sprachaufenthalt
  • Bei Vermittlungsagenturen, die in einem Verband organisiert sind, ist eine gewisse Qualitätskontrolle gewährleistet.  Beispielsweise wenn sie Mitglied von Lilas  (Leading Independent Language Agencies of Switzerland) sind, dem Verband Schweizer Sprachreise- und Sprachaufenthalte-Agenturen.
  • Das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten EDA bietet einen Ratgeber zum Thema «Sprachaufenthalt, Studium und Ausland» an.  
  • Hier finden Sie hilfreiche Informationen zu den verschiedenen Sprachzertifikaten.
Rechtsratgeber
Checklisten zu Sprachaufenthalten

Viele lernen einen Fremdsprache effektiver, wenn sie sich zu einem Sprachaufenthalt ins Ausland begeben. Doch welche Sprachschule ist die beste und welche Sprachdiplome werden international anerkannt? Diese Checklisten helfen finden Beobachter-Mitgliedern bei der Auswahl:

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Deborah Bischof, Redaktorin
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