Dürfen wir das an die Strasse stellen?
Frage: Beim Entrümpeln haben wir ein paar Plüschtiere gefunden, die wir nicht mehr brauchen. Ist es legal, diese mit dem Verweis «Gratis zum Mitnehmen» an die Strasse zu stellen?
Veröffentlicht am 11. Januar 2022 - 11:33 Uhr
Nein, das sollten Sie nicht tun. Auch wenn es im Prinzip eine schöne Idee ist, dass man für die Plüschtiere neue Besitzer sucht und sie nicht einfach im Müll landen. Doch in den meisten Gemeinden ist das nicht gern gesehen. In den Städten Zürich, Basel, Bern, Luzern und St. Gallen kann es gar eine Busse geben.
Luzern und St. Gallen vertreten eine Nulltoleranzpolitik. Gegenstände, die auf öffentlichem Grund abgestellt werden, gelten dort als Abfall und müssen korrekt entsorgt werden . Es spielt keine Rolle, ob es sich um herzige Plüschtiere oder ein Sofa handelt.
Basel, Bern und Zürich gehen kulanter mit dem Verweis «Gratis zum Mitnehmen» um. Man schaut, wie lange die Dinge rumstehen. In Zürich und Bern drückt man ein Auge zu, wenn Sie die Gegenstände nach einem Tag respektive in der Nacht wieder ins Haus nehmen. Allgemein gilt das Gebot, dass niemand behindert werden darf und die Gegenstände in brauchbarem Zustand sein sollten.
Trotz Kulanz ist das Hinstellen illegal. Wenn man leichtsinnig Gegenstände abstellt oder es übertreibt und die Situation als wilde Deponie ausnutzt, ermitteln Abfalldetektive oder die Polizei. Die Busse respektive die Gebühr für die Entsorgung liegt in den erwähnten Städten bei mehreren Hundert Franken – im Kanton Zürich sind nach Gesetz sogar Bussen bis zu 50'000 Franken möglich.
Nutzen Sie daher andere Möglichkeiten. Ein Brockenhaus kann in Frage kommen, ebenso Flohmärkte, Tauschbörsen, Secondhandshops oder Kleinanzeigen im Internet.
Auf der nicht gewinnorientierten Plattform Nimms.ch werden Gegenstände ausschliesslich gratis zum Abgeben angeboten. Man registriert sich und erhält via Formular Anfragen von Interessenten.
3 Kommentare
Ja genau ... auf dem Privatgrund.. das bedeutet, dass es sich NICHT um illegale Entsorgung handelt! Das habe ich oft gesehen und finde ich wirklich gut. So hatte ein Nachbar zu viele Äpfel ernten können und bot diese auf einem Schild als Znüniäpfel an... muss denn in unserer Gesellschaft alles normalmenschliche verboten werden?
Liebes Beobachter-Team
Mit ihrem Artikel bringen Sie diese guten Gesten von der Strasse weg und verlagern Sie in den digitalen Raum. Dabei geht Soziale Wärme im Wohnviertel verloren. Ich plädiere für analoge menschliche Gesten, alles andere ist ungesund!
In unserem Dorf gibt es Leute, die ihre Sachen zum Mitnehmen auf Privatgrund nahe an der Strasse hinstellen und schreiben „Gratis zum Mitnehmen“.