Tipps für die Grillparty
Die Grillsaison ist eröffnet. Das beliebte Freizeitvergnügen ist jedoch nicht ganz gefahrlos. Die Beratungsstelle für Brandverhütung (BfB) informiert, was es für ein sicheres Grillvergnügen braucht.
aktualisiert am 4. Mai 2016 - 16:39 Uhr
Die meisten Unfälle mit Grillgeräten ereignen sich aus Unachtsamkeit und aufgrund von fahrlässigem Verhalten. Nach wie vor werden vielerorts Benzin und Brennsprit als Anzündehilfen eingesetzt. Dabei entsteht bei der Verdunstung dieser Brennstoffe ein gefährliches Gas-Luft-Gemisch, das sich explosionsartig entzünden und schwere Verletzungen verursachen kann. Bei Gasgrills sind undichte Leitungen und Anschlüsse häufige Auslöser für explosionsartige Brände. Für ein ungetrübtes Grillvergnügen sorgen die folgenden Empfehlungen.
- Den Grill so stellen, dass er einen festen Stand hat. Nur im Freien grillieren.
- Als Anzündehilfe einen Anzündekamin verwenden (Fachhandel). Niemals Benzin oder Brennsprit einsetzen: Es besteht Explosionsgefahr.
- Kinder in der Nähe des Grills beaufsichtigen.
- Asche mindestens 48 Stunden ausglühen lassen oder gut wässern und in einem feuersicheren Behälter entsorgen.
- Den Grill so stellen, dass er einen festen Stand hat. Nur im Freien grillieren.
- Prüfen Sie regelmässig, ob die Gasleitungen noch dicht sind: Leitungen mit Seifenwasser bestreichen. Blasen weisen auf undichte Stellen hin.
- Bei Gasgeruch das Ventil sofort schliessen.
- In der Nähe eines Gasgrills besteht ein striktes Rauchverbot.
- Kinder in der Nähe des Grills beaufsichtigen.
Rund 20'000 Brände ereignen sich in Schweizer Privathaushalten jährlich. Die Schadenkosten belaufen sich auf mehrere Hundert Millionen Franken. Die meisten dieser Brände wären mit einem vorsichtigeren Verhalten vermeidbar. Auf der Website der BfB sind weitere wertvolle Tipps zur Brandverhütung zu finden: www.bfb-cipi.ch.
Da Grillpartys in der Regel draussen stattfinden, sind meist auch die Nachbarn von Gerüchen und Geräuschen betroffen. Deshalb ist einiges zu beachten, damit das Fest nicht zum Ärgernis wird.
- Sind die Nachbarn überempfindlich auf Rauch, sollte man auf einen Gasgrill umsteigen. Der erzeugt am wenigsten Rauch und Gerüche und ist daher für heikle Grillorte besonders gut geeignet.
- Bevor man zum Fest einlädt, sollte man sich den Mietvertrag, die Hausordnung und die polizeilich verordneten Ruhezeiten in Erinnerung rufen. In den allermeisten Gemeinden gilt: Zwischen 22 Uhr abends und 7 Uhr morgens herrscht Nachtruhe.
- Häufig kommt die Party aber erst nach 22 Uhr richtig in Fahrt. Informieren Sie daher Ihre Nachbarn rechtzeitig und bitten Sie um Verständnis – oder laden Sie sie gleich ein.
- Wer öfters gegen die Hausordnung verstösst, riskiert die Kündigung.
- Anderseits ist vom Empfinden eines Durchschnittsmenschen auszugehen und nicht von überempfindlichen Ansprüchen. Denn Gemeinschaft bedeutet nicht nur Rücksichtnahme, sondern auch Toleranz gegenüber anderen.
Apéro: Ideal sind rohes Gemüse mit Dips oder grillierbare Häppchen wie Dörrzwetschgen mit Speck umwickelt.
Fleisch
- Am besten eignet sich durchzogenes Fleisch vom Rind, Schwein oder Lamm. Vom Kalb sind die dickeren Stücke zu bevorzugen.
- Nehmen Sie das Fleisch etwa zwei Stunden vorher aus dem Kühlschrank (ausser Geflügel: Salmonellen!).
- Salzen Sie das Fleisch erst nach dem Grillieren. Am besten marinieren Sie es schon am Vortag.
- Je magerer und dünner ein Fleischstück ist, desto kürzer sollten Sie es grillieren, je fetter und dicker, desto länger und bei tieferen Temperaturen.
- Gefülltes Grillfleisch schmeckt besonders gut. Die Füllungen sollten jedoch nicht zu feucht sein und werden erst nach dem Marinieren ins Fleisch getan.
- Damit Geflügel saftig bleibt, schieben Sie zwischen Haut und Fleisch eine dünne Schicht Speck oder Kräuter.
Fisch
- Fisch sollte mit gewürztem Öl oder einer speziellen Marinade bestrichen oder in eine gefettete Alufolie gepackt werden, damit er nicht austrocknet.
- Fischfilets werden mit der Haut grilliert und mit einem breiten Spachtel gewendet, sonst zerfallen sie schnell.
Vegetarisch/Beilagen
- Für Vegetarier eignen sich grillierte Gemüse (zum Beispiel Champignon-Feta-Spiesse), Kartoffeln mit Saucen (Baked Potatoes), Maiskolben, eine grillierte Focaccia mit Tomaten oder Getreideburger.
- Gemüse wie Zucchetti, Auberginen, Peperoni und Fenchel lassen sich mit einer Marinade aus Olivenöl, Balsamicoessig, Senf, Kräutern und Knoblauch verfeinern.
- Selbst gemachte Kräuterbutter, Chutneys, eine Joghurt-Kräuter-Sauce, eine Tomaten-Chili-Sauce oder eine Vinaigrette verfeinern die Grillade.
- Bereiten Sie mindestens einen Blattsalat sowie einen Teigwaren- oder Kartoffelsalat zu. Passend sind auch Tomaten-, Mais-, Bohnen- oder Gurkensalat.
- Das «Schlangenbrot» – um einen Stock gewickelte Brotteigstücke, die ebenfalls grilliert werden – ist besonders bei Kindern beliebt. Auch Fladenbrote oder Tortillas können über der Glut zubereitet werden.
Desserts: Besonders geeignet zum Grillieren sind Bananen oder Fruchtspiesschen, das Ganze arrangiert mit Glace.
Getränke: Beim Grillieren wird in der Regel mehr getrunken als bei einer herkömmlichen Mahlzeit. Deshalb sollten ausreichend alkoholfreie Getränke bereitstehen: Mineralwasser, hausgemachter Eis- und Kräutertee oder Bowle.
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