Was gegen das Gift der Liebe tun?
Sie spionieren Ihrem Partner hinterher? Sie glauben ihm nicht immer, was er Ihnen erzählt? Was Sie gegen das Gefühl der Eifersucht tun können.
aktualisiert am 5. Januar 2016 - 17:08 Uhr
Sie merken, dass Sie eifersüchtig sind, auch wenn es dafür vielleicht gar keinen realen Grund gibt? Zunächst einmal: Es ist gut, dass Sie ahnen, dass Sie ein Problem haben. Und es ist gut, wenn Sie sich mit Ihren Gefühlen auseinandersetzen. Denn Eifersucht und Schuldgefühle («Ich bin schuld, wenn er eine andere Frau sucht, weil ich zu hässlich bin») bilden eine zerstörerische Dynamik. Sich diese Schwäche einzugestehen ist der erste Schritt. Bekämpfen Sie zunächst die Eifersucht nicht, sondern «beobachten» Sie sie: In welchen Situationen tritt sie auf? Wie äussert sie sich? Wie reagieren Sie darauf?
Suchen Sie das Gespräch
Eine «normale» Eifersucht lässt sich bewältigen, wenn man offen miteinander kommuniziert.
- Vermeiden Sie Unterstellungen: Prüfen Sie zuerst genau, ob Sie wirklich Grund zur Eifersucht haben oder ob Sie nur etwas auf die Goldwaage gelegt haben.
- Suchen Sie das offene Gespräch: Berichten Sie Ihrem Partner von der Eifersucht und bitten ihn um Hilfe. Nur wenn der Partner die Situationen kennt, in denen Sie eifersüchtig reagieren, kann er angemessen darauf reagieren.
- Stärken Sie Ihr Selbstbewusstsein; fürchten Sie die Konkurrenz nicht. Wer sich wohl in seiner Haut fühlt, ist auch weniger verletzlich.
- Lassen Sie es gar nicht so weit kommen, dass Sie eifersüchtig reagieren. Wenn man merkt, dass Eifersucht aufsteigt, geben Sie diesem Gefühl ein produktives Ventil. Reden Sie mit dem Partner frühzeitig darüber.
Krankhafte Eifersucht
Von einer «krankhaften» Eifersucht redet man, wenn sie sich in ständig neuen, ungerechtfertigten Vorwürfen äussert.
- Ziehen Sie klare Grenzen; werden Sie sich bewusst, dass ein Paar aus zwei unterschiedlichen Personen besteht, dass man niemals ganz «eins» sein wird.
- Gibt es wirklich Beweise, dass der Partner fremdgeht, dass er jemand anderen attraktiver findet. Und selbst wenn: Heisst das, dass man selber weniger oder überhaupt nicht liebenswert ist? Machen Sie Ihren Selbstwert nicht vom Verhalten Ihres Partners abhängig. Es macht Sie abhängig, wenn Sie sich über einen anderen Menschen definieren.
- Akzeptieren Sie für einen Augenblick die Eifersucht. Sie ist ein Resultat der Gedanken und Eifersuchtsfantasien. Sie entsteht, weil man glaubt, etwas dringend zu benötigen, und gleichzeitig Angst hat, es zu verlieren. Eifersucht sagt nichts darüber aus, ob man den Partner tatsächlich verliert oder dass er tatsächlich fremdgeht.
- Dämmen Sie die Katastrophenfantasien ein – es sind nur Fantasien. Versuchen Sie, sie durch Bilder von Situationen zu ersetzen, in denen Sie sich mit Ihrem Partner wohlfühlen.
- Reicht dies nicht, um die Situation für Sie und für Ihren Partner erträglich zu machen, sollten Sie einen geeigneten Therapeuten aufsuchen.