Kinder sind neugierig. Und das Internet bietet ihnen unendliche Möglichkeiten, diese Neugierde zu befriedigen. Allerdings kann man auch über scheinbar harmlose Webseiten via Link ungewollt und schnell zu Pornografie, Gewalt oder Rassismus gelangen.

Eine Whitelist für «gute Seiten»...

Kinder sollten deshalb bei ihren ersten Schritten im Internet angeleitet werden und dabei lernen, woran sie gute Seiten erkennen, auf welche Links sie besser nicht klicken und wo es gar gefährlich werden kann. Und dass sie sich an die Erwachsenen wenden sollen und können, wenn sie trotzdem einmal auf eine Schmuddelseite geraten.

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Eltern können nicht ständig dabei sein, wenn das Kind im Netz surft, liest oder für Hausaufgaben etwas sucht. Als Ersatz taugen Schutzfunktionen, die vor ungeeigneten Webseiten schützen. Das geht bei Kindern im Grundschulalter noch relativ bequem – sie lassen sich von den Eltern noch jene Websites explizit vorgeben, auf denen sie sich aufhalten dürfen (sogenannte Whitelists).

... eine Blacklist für Schmuddelseiten

Ab etwa neun Jahren aber wollen und brauchen Kinder erweiterten Zugriff auf das Internet; sie wollen von Freunden oder in der Schule nicht abgehängt werden. Ungeeignete Webseiten lassen sich mit Filtern blockieren. Diese gleichen die eingegebene oder verlinkte Internetadresse mit einer ständig aktualisierten Datenbank ab, in der sich die Adressen bekannter Schmuddelseiten befinden. Bei einem Treffer erscheint der Hinweis, dass diese Seite nicht aufgerufen werden kann.

Volle Sicherheit garantiert aber kein Filter: Zwischen 10 und 20 Prozent der ungeeigneten Seiten kommen trotzdem durch.

Die von Windows und Apple eingebauten Kindersicherungen funktionieren recht gut. Für kleinere Kinder kann man hier eine «Whitelist» mit Webseiten anlegen, die aufgerufen werden dürfen. Für grössere Kinder prüfen diese Filter automatisch, ob die aufgerufene Webseite für Jugendliche geeignet ist.

Quelle: Mikael Damkier/Shutterstock
Kinderschutz einrichten auf Ihrem Computer
Kontrolle ja, Überwachung nein

Darüber hinaus können auch eigene schwarze Listen mit Sites angelegt werden, die in jedem Fall geblockt werden sollen. Nebenbei lässt sich damit auch überblicken und reglementieren, wie lange ein Kind vor dem Computer sitzt, welche Seiten es aufgerufen hat und welche Apps und Spiele gestartet wurden.

Auch Internet-Sicherheitsprogramme wie etwa von BullGuard, F-Secure oder McAfee bringen als Zugabe Kinderschutzfilter mit, oft mit fragwürdigen Zusatzfunktionen. Kostenlose Spezialprogramme wie JusProg, K9 Web Protection oder Kinderschutz von der Deutschen Telekom filtern in der Regel aber noch etwas besser.

Kinderschutz auf Smartphone und Tablet

Auf iPhones und iPads lässt sich unter Einstellungen → Allgemein → Einschränkungen mit einem Passwort festlegen, welche Apps Kinder nutzen und ob sie Inhalte aus iTunes und dem App-Store herunterladen dürfen. Damit sind nur dem eingestellten Kindesalter entsprechende Musik, Filme, Bücher und Apps aufrufbar. Webseiten werden dem Alter entsprechend gefiltert. Für kleinere Kinder gibt es den Browser von fragFINN oder Meine-Startseite.

Kinder nur mal eben kurz mit einem Spiel zu beschäftigen, ohne dass sie das ganze Gerät durchwühlen, geht auch über Einstellungen → Allgemein → Bedienungshilfen → Geführter Zugriff. Das Kind kann dann die eingestellte App nicht verlassen. Erst dreimaliges Drücken des Homeknopfs und die Eingabe des «Eltern-Passworts» beenden die Schutzfunktion.

Auf Android-Tablets kann man ab Android 4.3 für Kinder einen eingeschränkten Account anlegen. Dort kann man dann einstellen, welche Apps die Kinder starten dürfen. Google ist automatisch deaktiviert. Die Erwachsenen sollten daher für kleinere Kinder die alternativen Browser von fragFINN oder Meine-Startseite installieren, ältere Kinder schützt der K9-Web-Protection-Browser gut vor Schmuddelseiten.

Android-Smartphones und ältere Tablets verfügen nicht über Benutzerprofile. Das lässt sich mit einem abgesicherten Launcher überbrücken; es ist quasi eine Extra-Bedienoberfläche für die Kinder, die diese nicht verlassen und austricksen können. Bewährt hat sich dafür das kostenlose Kids Place.

Buchtipp: Medien-Kids

Medien-Kids: Bewusst umgehen mit allen Medien – von Anfang an.
Eveline Hipeli, 2014, 216 Seiten, CHF 38.00 (für Beobachter-Mitglieder: CHF 29.90). Sie können das Buch der Beobachter Edition hier bestellen.

Quelle: Mikael Damkier/Shutterstock