Eltern können vom Duft ihrer Kinder bekanntlich nicht genug kriegen. Manche geraten ob der Ausdünstung ihres Nachwuchses gar richtiggehend ins Schwärmen. Das mag für Aussenstehende bisweilen suspekte Züge annehmen, hat aber einen einfachen Grund, und der liegt nicht allein in der Eltern-Kind-Bindung. Kinder stinken schlicht nicht – nicht nach Alkohol, nicht nach Tabak und eben auch nicht nach Schweiss.

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Letzteres erklärt sich damit, dass kindlicher Schweiss noch «unschuldig» ist. Das heisst: «Er enthält noch keine Sexualduftstoffe», wie der Bieler Dermatologe Adrian Krähenbühl erklärt. Diese werden erst mit Beginn der Pubertät abgesondert – und zwar in den sogenannten apokrinen Schweissdrüsen, die sich im Teenageralter an den Haarwurzeln in den Achselhöhlen und im Brust- und Genitalbereich bilden. Gesteuert wird die Ausscheidung des Lockstoffs durch körpereigene Hormone.

Das ausgeschiedene Sekret ist zunächst geruchlos. «Es beginnt erst zu riechen, wenn die in den genannten Körperregionen sehr zahlreich vorhandenen Bakterien den abgesonderten Schweiss und Talg zersetzen», so Krähenbühl. Körperbehaarung, Talg, Schweiss und Bakterien so also lautet die verhängnisvolle Mixtur bei den Grossen.

Nun mögen Eltern einwenden: Warum miefen die Turnschuhe meines Sprösslings trotzdem? Dermatologe Krähenbühl erklärt es: «In Schuhen ist es feucht und warm. Dieses Klima fördert die bakterielle Besiedelung und Zersetzung – und das stinkt eben, auch ohne Sexualhormone.»