Liebe Kim
Machen wir ein einfaches Experiment: Stell dir vor, du wärst ein Pferd. Zieh dir Socken über die Hände, stell dich auf alle Viere und versuch dann, eine Münze vom Boden aufzuheben und auf den Tisch zu legen. Du wirst schnell merken: kein leichtes Unterfangen. Es wird dir erst gelingen, wenn du deine «Vorderbeine» wieder als Greifwerkzeug benutzen darfst und dich auf die «Hinterbeine» stellst, um zum Tisch hochzukommen.

So ist das in der Natur: Jedes Tier - auch der Mensch - hat sich und seinen Körper über Millionen von Jahren seiner natürlichen Umgebung angepasst beziehungsweise spezialisiert, um bestimmte Dinge besser tun zu können. Ein gutes Beispiel ist die Giraffe: Sie lebt in der Steppe, in der es hohe Bäume gibt. Um deren Blätter besser zu erreichen, hat sie ihren langen Hals bekommen. Das nennt man Evolution. Und genau so erklärt sich auch, weshalb bestimmte Tiere vier, zwei oder gar keine Beine haben.

Du wirst vielleicht lachen, aber gescheite Leute gehen davon aus, dass wir Menschen von den gleichen Vorfahren abstammen wie der Frosch, der Storch, die Klapperschlange und der Blauwal, nämlich von ganz bestimmten Fischen. Vor rund 365 Millionen Jahren sollen sich diese Fische auf ihre Flossen gestellt und das Wasser als Vierfüsser verlassen haben. Diese vier Beine können im Verlauf der Evolution wieder verlorengegangen sein wie bei den Schlangen, oder die Vorderbeine haben sich zu Flossen (Wale), Flügeln (Vögel) oder Armen wie bei uns Menschen entwickelt.

Die meisten Beine besitzt im Tierreich übrigens die kalifornische Tausendfüsserart Illacme plenipes mit bis zu 750 Beinen.

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