Wie ist ein Diebstahl abgedeckt?
Wer ein «starkes» Elektrovelo hat, sollte seine Hausratversicherung prüfen. Denn diese deckt einen Diebstahl nicht unbedingt.
Veröffentlicht am 9. Mai 2017 - 16:33 Uhr
Rund 400'000 Elektrovelos sind bereits auf Schweizer Strassen unterwegs. 75'000 E-Bikes wurden allein im vergangenen Jahr verkauft. Drei Viertel dieser Bikes sind «schwache» Elektrovelos mit einer Tretunterstützung von bis zu 25 Kilometern pro Stunde, der Rest gehört zur «stärkeren» Kategorie, mit der man bis zu 45 Kilometer pro Stunde fährt.
Auch die Versicherungen unterscheiden zwischen schwachen und starken E-Bikes – sowohl bei der Haftpflicht (siehe weiter unten «Velo: Haftpflicht muss sein») als auch beim Risiko Diebstahl. Der Beobachter hat neun Versicherungsgesellschaften gefragt, wie sie es mit E-Bikes halten. Die Antworten finden Sie in der Tabelle weiter unten.
Die Umfrage zeigt: Nicht alle Versicherungsgesellschaften zählen die starken E-Bikes zum Hausrat. In diesem Fall muss man eine Fahrzeugversicherung abschliessen.
Unproblematisch ist der Diebstahlschutz hingegen für die schwachen Elektrovelos. Alle vom Beobachter angefragten Gesellschaften zählen E-Bikes dieser Kategorie wie Velos zum Hausrat – somit sind sie gegen Diebstahl versichert.
Egal, ob schwach oder stark: Wenn der Diebstahlschutz über die Hausratversicherung läuft, sind beim Kauf eines E-Bikes die folgenden Punkte zu berücksichtigen:
- Prüfen Sie die Versicherungssumme in der Hausratpolice. Sonst riskieren Sie eine Unterversicherung.
- Bei auswärtigem Veloklau ist der Zusatz «einfacher Diebstahl auswärts» Voraussetzung für eine Deckung. Auch bei dieser Versicherungssumme empfiehlt es sich, zu prüfen, ob sie ausreichend ist.
- Falls Sie eine ältere Police haben, prüfen Sie den Wortlaut, denn Elektrovelos könnten hier ausgeschlossen sein. In diesem Fall sollten Sie die entsprechende Anpassung mit der Versicherung besprechen.
- Wer Beschädigungen versichern möchte, etwa wegen eines Aufpralls, kann je nach Gesellschaft zusätzlich eine Kasko- oder eine Wertsachenversicherung abschliessen. Das kostet für ein E-Bike im Wert von 5000 Franken zwischen 30 und 230 Franken.
Die starke Nachfrage nach Elektrovelos hat auch neue Versicherungsangebote entstehen lassen: Bâloise, Generali, Helvetia, Mobiliar und «Zürich» haben spezielle E-Bike-Versicherungen. Diese decken je nach Produkt nicht nur Diebstahl oder Beschädigung ab, sondern auch Pannenhilfe, Vandalenschäden oder Rechtsschutz. Die Kosten bei einem E-Bike im Wert von 3000 Franken liegen zwischen 70 und 200 Franken; bei einem 5000-fränkigen E-Bike sind es 110 bis 270 Franken.
Wer mit einem E-Bike unterwegs ist, haftet für Schäden, die er anderen verursacht.
- Bei starken E-Bikes decken das obligatorische gelbe Kontrollschild und die jährlich zu lösende Vignette diese Haftpflicht.
- Bei schwachen E-Bikes braucht der Fahrer eine Privathaftpflichtversicherung, die solche Schäden deckt.
Junge Erwachsene, die noch zu Hause wohnen, sind übrigens nicht automatisch über die Police der Eltern mitversichert. Aus diesem Grund sollten sie die Haftpflichtfrage unbedingt mit ihrer Versicherung abklären.
Eine Hausratversicherung schützt gegen die Risiken Feuer, Wasser und Diebstahl – mit der Zusatzversicherung «einfacher Diebstahl auswärts» auch ausserhalb der vier Wände. Beobachter-Mitglieder erfahren, welche Zusätze der Hausratversicherung sich im konkreten Fall lohnen können.