Als der Zug kommt, will Dana Lüscher (Name geändert) gehen. Einen Schritt nach vorn, kurz schweben, dann nichts. Eine entschlossene Sekunde, mehr braucht es nicht. Die 17-Jährige weint. Weil sie nicht mehr kann und trotzdem zögert. Weil da Dinge sind, die sie nicht zurücklassen möchte, Familie und Freundinnen. Also bleibt sie auf dem Perron. «Wieder nicht geschafft», sagt die Stimme im Kopf, als der Zug vorbeirauscht.

Vier Jahre später sitzt Dana mit ihrer Mutter Sonja (Name geändert) am Esstisch. Die sagt: «Das war knapp. Wir hätten uns unglaubliche Vorwürfe gemacht.» – «Drum bin ich ja nicht …» – «Ich weiss.» – «Es tut mir leid.» – «Ich weiss.» Eine Weile ist es still, dann scharrt es in der Stube. Dann lachen Dana und Sonja, weil der Hamster Hunger hat. Weil alles anders gekommen ist, nicht gut, aber okay.

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Der Horror im «Rümli»

Wieso will ein Teenager sterben? Grund dafür sind zwei junge Männer, Azem Aliu (Name geändert) und Granit Thaqi (Name geändert).