Die 10 grössten Sorgen der Schweizer
Das grösste Problem aus Sicht der Schweizer Bevölkerung ist die Altersvorsorge, dicht gefolgt von Arbeitslosigkeit und Ausländern.
Veröffentlicht am 7. Dezember 2017 - 13:42 Uhr,
aktualisiert am 7. Dezember 2017 - 13:27 Uhr
Im Sommer 2017 wurde die Abstimmungkampagne zur Altersvorsorge 2020 lanciert, in den folgenden Wochen und Monaten war das Thema omnipräsent. Es überrascht deshalb nicht, dass die Altersvorsorge den Spitzenplatz der Schweizer Sorgen belegt. Ebenso stark beschäftigt Arbeitslosigkeit, danach folgen Ausländer und die Krankenkassen. Dies zeigt das neu erschienene Sorgenbarometer der Grossbank Credit Suisse, das jedes Jahr ein Stimmungsbild des Landes abgibt.
Vergleicht man die Sorgen der letzten Jahre, rangieren auf den ersten Plätzen stets dieselben Themenbereiche: die wirtschaftliche Entwicklung (Arbeitslosigkeit, Euro-Krise), das Bedürfnis nach individueller Sicherheit (Altersvorsorge, Gesundheit/Krankenkassen), Migrationspolitik (Ausländer, Flüchtlinge) und Europapolitik (EU/Bilaterale). Dennoch zeigen sich leichte Verschiebungen.
Themen wie Ausländer und Flüchtlinge wurden zwischen 2009 und 2015 als sehr problematisch eingestuft, haben in den letzten zwei Jahren aber wieder etwas an Bedeutung verloren. Mehr Sorgen bereitet nun die soziale Sicherheit, so ist die Angst um die Finanzierung der Altersvorsorge signifikant angestiegen. Auch im Beratungszentrum des Beobachters gingen vor der Abstimmung zur Altersvorsorge 2020 mehr AHV-bezogene Fragen als gewöhnlich ein. Die Anfragen flauten aber schnell wieder ab: «Die meisten Anrufe drehen sich um konkrete Alltagsfragen rund um die persönliche Altersvorsorge und weniger um die AHV als Institution», erklärt Expertin Lucia Schmutz.
Das Thema Arbeitslosigkeit bleibt auf einem konstant hohen Level. Das zeigt sich auch bei den Ratsuchenden: «Die grösste Problemzone ist die Angst vor dem Verlust des Arbeitsplatzes», so Schmutz weiter. Diese nehme vor allem bei Konflikten am Arbeitsplatz sowie bei längeren Krankheitsfällen zu.
Dass die Relevanz eines Themas durch seine mediale Präsenz stark beeinflusst wird, zeigt die Nennung der Krankenkassen. Bei der Ersatzwahl für den Bundesrat waren zwei Kandidierende im Rennen, die ein starkes Engagement im Gesundheitswesen zeigten. Zudem war der Kostenanstieg im Gesundheitswesen medial gerade sehr präsent, als die Umfrage durchgeführt wurde.
Umweltschutz und (Kern-)Energie waren seit Fukushima nicht mehr auf den vorderen Rängen. Erst durch das Ja zum Energiegesetz und Atomausstieg stieg ihre Bedeutung in der Problemwahrnehmung erneut.
Zeitgleich zum Sorgenbarometer veröffentlichte die Allianz der Konsumentenschutzorganisationen die Ärgerliste des Jahres 2017. Diese entsteht aus allen Anfragen, Beschwerden und Meldungen, die bei den Organisationen eingegangen sind. Am häufigsten regten sich die Konsumentinnen und Konsumenten über folgende Themen auf:
- Die unrechtmässig erhobene Billag-Mehrwertsteuer
- VW-Abgasskandal
- Allgemeine Vertragsprobleme: Garantie, Mängel, Lieferung, Vertragsverlängerung
- Unlautere Geschäftspraktiken: Aggressive Verkaufsmethoden, Irreführung, Internetfallen
- Telekom: Festnetz, TV, Radio, Internet und Mobiltelefonie
- Unerlaubte Inkasso-Forderungen
So funktioniert das Vorsorgesystem
Wurde Ihnen fristlos gekündigt, weil Ihre Firma den Besitzer wechselte oder aus einem anderen zweifelhaften Grund? Beobachter-Mitglieder können sich mit der Mustervorlage «Protest gegen eine fristlose Kündigung» wehren und informieren sich im Merkblatt «Wann ist eine Kündigung missbräuchlich».