Transparenz auf Knopfdruck
Welche Verbindungen und Beziehungen hat dieser und jener Politiker? Ab sofort gibt es diese Informationen von Lobbywatch dank einer kleinen Browser-Erweiterung direkt in den Artikeln der grossen Schweizer Newsportale.
Veröffentlicht am 28. Oktober 2019 - 17:22 Uhr
Ein Vorstoss hier, eine Stellungnahme da: Nationalräte und Ständerätinnen sind in den Schweizer Medien täglich präsent. Oftmals ist dabei zu wenig deutlich, welche Interessen sie eigentlich vertreten.
- Warum etwa setzt sich Lorenz Hess für Krankenkassen ein?
- Weshalb verteidigt Alois Gmür die Getränkebranche?
- Was hat es mit den Vorstössen von Maya Graf zum Mercosur-Abkommen auf sich?
Wer das wissen will, findet auf lobbywatch.ch Antworten. Bisher mussten aber auch Leserinnen und Leser von Online-Newsportalen ständig zwischen Artikel und lobbywatch.ch wechseln, um die tieferen Gründe für das Engagement der Politikerinnen und Politiker zu recherchieren.
Jetzt lancieren wir eine technische Neuerung: Der Datenjournalist Paul Ronga von der Westschweizer Tageszeitung «Le Temps» hat eine Erweiterung (Add-on) für die Desktop-Versionen der populären Browser Firefox und Chrome programmiert.
Sobald die Erweiterung installiert ist (siehe unten), erscheinen die Namen der erwähnten Ratsmitglieder in einem Artikel fett. Mit einem Klick erscheint ein Fenster, das – basierend auf den Daten von lobbywatch.ch – direkt die Interessenbindungen der Politiker anzeigt. Ein weiterer Klick öffnet ein neues Fenster mit den detaillierten Angaben von Lobbywatch.
Das Add-on funktioniert mit praktisch allen grossen Schweizer Newsportalen, darunter blick.ch, tagesanzeiger.ch, srf.ch, beobachter.ch, letemps.ch.
Für die Transparenz in der Schweizer Politik ist dies ein riesiger Schritt. Während die Interessenbindungen auf der offiziellen Website des Parlaments nach wie vor nur schwer aufzufinden sind, legt Lobbywatch dank dieses Add-ons nun die Verbindungen von Ratsmitgliedern zu Verbänden, Organisationen und Unternehmen erstmals direkt auf News-Websites offen. Leserinnen und Leser können sich damit direkt ein Bild über die Interessen hinter einem Vorstoss oder einer Stellungnahme einer Politikerin oder eines Politikers machen.
Sollten Sie danach trotz installiertem Add-on die Namen der Politikerinnen und Politiker auf Newsportalen nicht sehen, so laden Sie einfach die entsprechende Seite neu.
Dieser Beitrag erscheint hier dank einer Kooperation von Beobachter.ch mit Lobbywatch Schweiz. Lobbywatch Schweiz ist ein nichtkommerzieller Verein und betreibt ein webbasiertes Recherchetool für Medienschaffende sowie einen Blog. Die Plattform Lobbywatch thematisiert Interessenbindungen zwischen National‐ und Ständeräten zu Firmen, Vereinigungen und Institutionen. Gleichzeitig wird der Einfluss dieser Verbände, Organisationen und Firmen analysiert. Die Beobachter-Journalisten Otto Hostettler und Thomas Angeli sind Co-Präsidenten von Lobbywatch.
1 Kommentar
"Die Mitte": eine erfolgreiche Tarnorganisation der Katholiken-Lobby
Steuergelder für die Schweizergarden-Kaserne im Vatikan zeigen einmal mehr, wie stark die Lobby der Katholiken in der Schweiz immer noch ist.
Katholische Erziehung heisst für mich: Solidarität und Netzwerk vor allem mit Katholiken und katholischen Regionen und Ländern; unkritische Unterordnung unter eine Obrigkeit (Papst, Bischof, Priester, Mainstream); rasche Vergebung von Sünden (kath. Fasnacht).