Wie soll ich auf die Erpressung reagieren?
Frage: Unbekannte drohen mir, dass sie Nacktbilder von mir an meine Kontakte schicken – wenn ich nicht einen Betrag an Bitcoins überweise. Was soll ich tun?
aktualisiert am 31. Januar 2019 - 15:38 Uhr
Oft handelt es sich bei solchen Erpressungsversuchen um einen Bluff. Klicken Sie auf keine Links in der Mail und gehen Sie in keinem Fall auf die Forderungen der Erpresser ein. Auch zahlen müssen Sie nichts. Brechen Sie den Kontakt zu den Erpressern sofort ab. Löschen Sie sie auf den sozialen Netzwerken aus all Ihren Freundeslisten und reagieren Sie nicht auf Mails, SMS und dergleichen. Falls die Erpresser tatsächlich Bild- oder Videomaterial veröffentlicht haben, wenden Sie sich umgehend an die betreffende Plattform (etwa Youtube oder Facebook) und verlangen Sie die sofortige Löschung der Inhalte.
Richten Sie die Such- und Alarmfunktion Google Alerts auf Ihren Namen ein. So werden Sie über neue Videos und Fotos informiert, die mit Ihrem Namen im Internet hochgeladen werden.
Sichern Sie alle Beweise: das Bild- und Videomaterial, mit dem Sie erpresst werden, die Kontaktdaten der Erpresser, sämtliche Nachrichten, die Sie von ihnen erhalten haben (Chatverläufe, E-Mails und Ähnliches), Angaben für Transaktionen. Erstatten Sie Anzeige bei der Polizei . Sprechen Sie mit einer Vertrauensperson über den Vorfall oder suchen Sie psychologische Hilfe, falls Sie bemerken, dass die Erpressung Sie zu sehr belastet.
- Nehmen Sie keine Freundschaftsanfragen und Einladungen in sozialen Netzwerken an, wenn Sie die Person nicht zweifelsfrei identifizieren können.
- Seien Sie sich stets bewusst, dass Sie während eines Videochats gefilmt werden können. Verzichten Sie auf Handlungen, für die Sie sich im Nachhinein schämen müssten.
- Deaktivieren und überkleben Sie Ihre Webcam, wenn Sie nicht gerade mit jemandem per Videochat sprechen.
- Halten Sie das Betriebssystem, den Browser und den Virenschutz Ihrer elektronischen Geräte immer auf dem neusten Stand, um sich vor Malware zu schützen.
Schon im vergangenen Jahr erpressten sogenannte «Sextortion»-Betrüger weltweit Frauen und Männer. Sie behaupten, kompromittierendes Foto- oder Videomaterial zu besitzen und verlangen dafür Bitcoins. Seit Anfang 2019 breitet sich die Betrugsmasche auch in der Schweiz aus. Bei der Nationalen Anlaufstelle Cybersicherheit gingen unzählige Beschwerden ein. Deshalb stellen zahlreiche Kantonspolizeien sowie behördliche Einrichtungen unter stop-sextortion.ch Informationen für Betroffene zur Verfügung.
Wer im Internet surft, sollte sich der Gefahren bewusst sein. Umso mehr, wenn die eigenen Kinder auf Social Media & Co. unterwegs sind. Beobachter-Mitglieder erfahren, wie sie sich vor Spam-Mails schützen und welche präventive Massnahmen sie veranlassen können, damit sie erst gar nicht von Werbemails belästigt werden.
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