Steuergeld für Fleischwerbung
Bund sabotiert seine eigene Klimapolitik
Der Bundesrat will weiterhin Millionen für die Fleischvermarktung ausgeben. Und torpediert damit die eigene Klima- und Gesundheitspolitik. Ein Kommentar.
Veröffentlicht am 30. Juli 2024 - 14:04 Uhr
Subventioniertes Fleisch: Der Konsument bezahlt nur einen Bruchteil.
Quelle: Laurent Gillieron/KeystoneWeniger Fleischkonsum ist gut für die Gesundheit und schont die Umwelt. Der Bund ermahnt uns darum regelmässig zu mehr Gemüse. Wir wissen es, und der Bund schreibt es auch in seinen Klima- und Gesundheitsstrategien.
Der gleiche Bund hat jetzt entschieden, die Werbung für Schweizer Fleisch weiter zu subventionieren. 5,4 Millionen Franken sollen es jährlich sein. Zählt man die Absatzförderung für mit Milch, Eier und Käse hinzu, dürfen es bis zu 38 Millionen werden.
Was wir dafür erhalten, sind Inserate und TV-Spots mit idyllischen Höfen, sympathischen Bauern und schnüsigen Tieren. Dass die Realität oft anders aussieht, ist mehr als eine Vermutung. Der Fleischvermarkter Proviande wurde von der Lauterkeitskommission schon mehrfach gerügt für seine schönfärberischen Kampagnen.