Anfang Januar passierte es. Markus Schwendinger dachte zum ersten Mal: Zustände wie in Grossbritannien könnten auch bei uns in der Schweiz Realität werden. Wieder einmal musste der Leiter des Notfallzentrums am Kantonsspital Baden einen zweistündigen Ambulanzstopp ausrufen, weil seine Station überfüllt war. Wie so oft an Feiertagen. Aber immer öfter auch an gewöhnlichen Tagen.

Ein Rettungswagen musste mit einem Patienten 15 Minuten vor dem Spital auf das Ende des Stopps warten. Das schien dem Sanitäter sicherer, als zum nächsten Spital zu fahren und dort abgelehnt zu werden. Ein Schlüsselmoment. «Da ist mir bewusst geworden, wie fragil die Situation auch in der Schweiz ist», sagt Schwendinger.

Die Spitäler sind voll belegt, das führt zu einem Patientenrückstau in den Notfallstationen und schöpft die Kapazitäten dort aus. Die Folge ist, dass die Rettungswagen Patientinnen und Patienten nicht mehr abliefern können und sich vor der Station stauen. Es fehlen dann womöglich Ambulanzen, die zu einem Notfall ausrücken könnten. Genau das ist in Grossbritannien geschehen, wo wöchentlich geschätzt 500 Menschen sterben, weil es zu lange dauert, bis die Ambulanz kommt.

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