Der Horror - Schweiss
Martin B., 23, hat ständig schweissnasse Hände. Er meidet darum Händekontakt. Als Automechaniker hat er ein Handicap, da er exakte Arbeiten mit den feuchten bis nassen Händen kaum ausführen kann. Ansonsten fühlt er sich gesund.
aktualisiert am 6. Juli 2017 - 16:40 Uhr
Schwitzen ist vorab eine normale und wichtige Funktion des Körpers. Sie reguliert die Körpertemperatur und ist somit unsere «Klimaanlage». Die Schweissabsonderung wird durch das unbewusste vegetative Nervensystem gesteuert. Bei etwa einem Prozent der Bevölkerung arbeitet dieses System zu intensiv, das heisst, es wird deutlich mehr Schweiss gebildet als notwendig, um die Körpertemperatur zu regulieren.
Übermässiges Schwitzen, in der Fachsprache Hyperhidrose genannt, kann das Symptom einer Grunderkrankung sein, zum Beispiel einer Überfunktion der Schilddrüsen. Auch andere hormonelle Störungen, fiebrige Infekte sowie Nebenwirkungen von einigen Medikamenten (zum Beispiel Hormonpräparaten) können die Schweissbildung übermässig anregen. Ist der ganze Körper betroffen, nennt man dies eine sekundäre Hyperhidrose. Ist die Ursache unbekannt, spricht man von einer primären Hyperhidrose. Diese ist meist lokal begrenzt, auf die Hände (wie bei Martin B.), die Fusssohlen oder Achselhöhlen.
Als Erstes sollte Martin B. vom Hausarzt eine Grunderkrankung ausschliessen lassen, die für das übermässige Schwitzen verantwortlich sein könnte. Dann gibt es verschiedene lokale Behandlungsmöglichkeiten:
Bei einer Hyperhidrose kann die Therapie konservativ und chirurgisch erfolgen. Als letzte Möglichkeit, vor allem für das Schwitzen am gesamten Körper, bietet sich die endoskopische transthorakale Sympathektomie (ETS) an. Dabei durchtrennt der Arzt vegetative Nervenbündel, welche die Schweissdrüsen anregen, Schweiss zu produzieren.