Darfs auch etwas billiger sein?
Generika haben eine Nebenwirkung: Sie schonen Ihr Portemonnaie. Sprechen Sie darüber mit Ihrem Arzt oder Apotheker.
Veröffentlicht am 17. Januar 2005 - 15:05 Uhr
Zahnschmerzen? Ohrenweh? Ponstan ist ein wirksames Mittel dagegen. Eine Packung à zwölf Tabletten des rezeptpflichtigen Schmerzmittels kostet Fr. 15.80. Lediglich Fr. 6.10 bezahlt man für zehn Tabletten des Generikums Spiralgin – die exakte Kopie des teuren Ponstan.
Mit der Kopie lassen sich bei gleicher Tablettenmenge konkret Fr. 8.50 sparen – damit könnten Sie sich etwa zwei Cappuccino leisten und gleichzeitig der krankenversicherten Allgemeinheit unter die Arme greifen. Denn selbst wenn rezeptpflichtige Medikamente über die Krankenkasse abgerechnet werden, lohnt es sich, Generika zu kaufen. Schliesslich beteiligt man sich über die Franchise und den Selbstbehalt an den Kosten.
Sobald der Patentschutz des Originalmedikaments abgelaufen ist – meist nach 15 bis 20 Jahren –, darf es kopiert werden. Die hiesigen Zulassungsvorschriften für Generika sind streng: Sie müssen nicht nur dieselbe Wirkung wie das Original aufweisen, sondern auch die gleiche Darreichungsform (Pille, Zäpfchen, Kapseln), Indikation und Dosierung.
Sparpotenzial: 250 Millionen Franken
Die Medikamentenkopien erfreuen sich zwar wachsender Beliebtheit, das Sparpotenzial ist aber längst nicht ausgeschöpft. «Die Akzeptanz von Generika ist deutlich gestiegen. Trotzdem könnten noch erheblich mehr Kosten eingespart werden – bei konsequentem Generikaeinsatz bis zu 250 Millionen Franken pro Jahr», sagt Peter Marbet von Santésuisse, dem Dachverband der Krankenversicherer.
Selber kann man einiges dazu beitragen, dass mit Generika Geld gespart wird. Als erste Massnahme lohnt es sich, beim Arzt nach Nachahmerprodukten zu fragen. Statt ein Rezept mit einem teuren Medikament auszustellen, kann er ein entsprechendes Generikum verschreiben, falls eines existiert.
Sollten Sie bereits über ein Rezept verfügen, fragen Sie in der Apotheke nach Generika. Sofern der Arzt nichts anderes vermerkt hat, sollte der Apotheker statt des Originals ein Generikum verkaufen.
Im Internet lassen sich nützliche Informationen rund um das Thema Generika finden, etwa unter www.pro-generika.ch. Zum bekannten Originalprodukt werden die entsprechenden Alternativen aufgelistet. Die Kosteneinsparungen sind auf der Website für jedes einzelne Arzneimittel ersichtlich.
Gerade bei Medikamenten wie Aspirin, Panadol und Co. sei die Marge sehr hoch, weil man die Werbung mitbezahle, sagt Marcel Mesnil, Generalsekretär des Apothekerverbandes. Er empfiehlt Konsumenten, aktiv in der Apotheke nach Medikamenten zu fragen, für die weniger oder gar nicht geworben wird.