Ohne Brille wieder scharf sehen
Die Behandlung einer Fehlsichtigkeit mit dem Augenlaser ist zur Routine geworden. Doch die Operation ist nicht für alle geeignet. Sieben Fragen, die Sie Ihrem Augenarzt stellen sollten.
Veröffentlicht am 5. August 2008 - 08:57 Uhr
Eine bestechende Vorstellung für alle, die auf eine Brille oder auf Kontaktlinsen angewiesen sind: wieder ohne Hilfsmittel scharf sehen können. Bereits mehr als 18 Millionen Menschen weltweit haben sich diesen Wunsch mittels Augenlaser erfüllt. Mit Hilfe des Lasers wird die Wölbung der Hornhaut verstärkt oder verflacht und so die Fehlsichtigkeit korrigiert.
Wie fast jeder medizinische Eingriff birgt die Behandlung auch Risiken. Sie sind bei fachmännischer Ausführung aber gering. Bei der Schweizerischen Patientenorganisation (SPO) melden sich jährlich laut Präsidentin Margrit Kessler weniger als fünf unzufriedene Operierte. Das Online-Beratungsteam des Universitätsspitals Zürich geht davon aus, dass alle Anbieter in der Schweiz die Behandlung mit der nötigen Sorgfalt durchführen. Ihr Behandlungsinstitut sollte dennoch auf die massgeblichen Fragen (siehe unten) die richtigen Antworten geben können.
- Welchen Korrekturbereich bietet das Institut an?
Eine Behandlung ist bei Kurzsichtigkeit bis −10 Dioptrien, bei Hornhautverkrümmung bis −3 Dioptrien sinnvoll. Darüber hinaus sind keine guten Resultate zu erwarten. - Verbessert sich die Sehschärfe?
In der Regel wird die Sehschärfe egalisiert, man sieht also nach der Korrektur ohne Brille so gut wie vorher mit Brille. In seltenen Fällen sieht man nach der Korrektur nicht ganz so gut wie davor mit Brille. - Wie genau wird die Korrektur sein?
Der Streubereich liegt bei einer Dioptrie, also im Bereich zwischen −0,5 und +0,5 Dioptrien der angestrebten Sehschärfe. - Was passiert, wenn die anvisierte Schärfe nicht erreicht wird?
In den meisten Fällen kann eine Operation zur Nachkorrektur durchgeführt werden. Bedingung ist, dass die Hornhaut noch dick genug ist. Die Nachbehandlung sollte kostenfrei sein. - Welche Komplikationen sind möglich?
Nach der Behandlung kann es zu trockenen Augen kommen. In jedem dritten Fall dauert diese Unannehmlichkeit mehrere Wochen an. In neun von zehn Fällen kommt es zu Veränderungen im Nachtsehen, dem sogenannten Halo-Effekt: Um punktförmige Lichtquellen tritt ein Lichtring auf. Die meisten gewöhnen sich daran. Möglich ist auch eine Schwächung des Kontrastsehens in der Dunkelheit. Je nach Methode ist die Behandlung auch nicht zu 100 Prozent schmerzfrei. Wie bei jeder chirurgischen Operation besteht auch bei der Augenlaserbehandlung die Gefahr einer Infektion oder einer Wundheilungsstörung. - Wem kann man eine Sehfehlerkorrektur mit Augenlaser empfehlen?
Jüngeren Menschen, die durch den Gebrauch einer Brille oder von Kontaktlinsen stark beeinträchtigt sind, beispielsweise wenn jemand Wettkampfschwimmer ist. Weniger zu empfehlen ist die Operation ab einem Alter von 45. In diesem Alter setzt bereits die Altersweitsichtigkeit ein; Ärzte geben zu bedenken, dass man dann ohnehin eine Brille braucht. - Wann ist von der Methode unbedingt abzuraten?
Bei einer Herpes-Infektion der Hornhaut, wenn sich die Entwicklung eines grauen Stars abzeichnet und wenn ein erhöhter Augendruck gemessen wurde.