Dem Pfnüsel Dampf machen
Wasser aufkochen und den Dampf einatmen lindert Erkältungen. Ein Hausarzt sagt, was man dabei beachten muss.
aktualisiert am 25. Oktober 2021 - 14:24 Uhr
Bei Schnupfen und Husten greifen wir gern zu Hausmitteln. Eines davon ist das Inhalieren von Wasserdampf. Es kann helfen, die Atemwege zu befreien – dafür braucht es nicht einmal ein teures Inhalationsgerät. Eine standfeste Schüssel oder ein Kochtopf mit heissem Wasser tut es auch.
«Das Inhalieren hilft primär durch Befeuchtung der Schleimhäute im Nasen-Rachen-Raum», erklärt Christoph Stirnimann, Hausarzt in Steinhausen ZG. Zudem pflege es die Bronchien und helfe, eingedicktes Sekret zu verdünnen, damit es besser abgehustet werden kann.
Unter Inhalieren versteht man das Einatmen von Tröpfchen und kleinsten, zerstäubten Teilchen. Inhalationen sind grundsätzlich für alle Patienten mit Erkältungssymptomen geeignet. Auch bei der Wahl der Zusätze ist man frei.
Christoph Stirnimann: «Es hilft auch schon, wenn man mit Wasserdampf oder Kräutertee inhaliert.» Auch wenn viele Menschen Zusätze wie Eukalyptus oder ähnliche Essenzen als wohltuend empfinden, sei die eigentliche Wirkung vor allem im Dampf zu sehen.
Der Hausarzt empfiehlt, den Kopf mit einem Frotteetuch zu bedecken und dann den aufsteigenden Dampf direkt aus einem heissen Kochtopf heraus ein- und auszuatmen. Der Vorteil dabei liegt laut Christoph Stirnimann darin, dass der Dampf angenehm warm ist und das kochende Wasser allfällige Kontaminationen verhindert.
Inhalationsgerät statt Kochtopf
Wem diese Technik zu mühsam ist, der kann ein Inhalationsgerät verwenden, bei dem man die heisse Flüssigkeit in das Gefäss füllt und mit Hilfe eines Kunststoff-Aufsatzes inhaliert. Die Geräte kommen mit weniger Flüssigkeit aus und ermöglichen eine gezielte Aufnahme des Dampfs. Eine Vernebelungsfunktion, etwa mit Ultraschall, sorgt für noch feinere Tröpfchen, die ein tieferes Einatmen ermöglichen.
Dabei ist laut dem Experten eine gründliche Reinigung der Geräte entscheidend – insbesondere bei Inhalationsgeräten, die mit Kaltvernebler arbeiten. Diese seien immer sorgfältig zu reinigen oder zu desinfizieren, damit sich im feuchten und kalten Milieu keine Keime oder Pilze verbreiten können, sagt Christoph Stirnimann.
«Inhalieren sollte die Symptome lindern und im optimalen Fall die Leidensdauer verkürzen», betont der Mediziner. Falls starke Symptome, hohes Fieber oder Begleiterkrankungen auftauchen, empfiehlt es sich, zum Arzt zu gehen. Denn allenfalls kann eine bakterielle Erkrankung dahinterstecken, die möglicherweise eine antibiotische Behandlung erfordert.
- Als Zusätze bieten sich Kräutertees an: Übergiessen Sie dazu zwei, drei Beutel mit heissem Wasser.
- Geeignet ist Tee aus Kamille, Fenchel oder Salbei – oder Kochsalz.
- Halten Sie 20 Zentimeter Sicherheitsabstand zur Flüssigkeit ein, legen Sie ein Handtuch über den Kopf und atmen Sie langsam ein und aus.
- Lüften Sie ab und zu das Tuch.
- Inhalieren Sie zwei- bis dreimal am Tag, mit Tee zehn Minuten, mit ätherischen Ölen fünf Minuten, mit Medikamenten nach ärztlicher Verschreibung.
- Achten Sie auf die Gefahr der Verbrennung durch das heisse Wasser, insbesondere wenn Kinder anwesend sind. Für sie ist ein elektrischer Inhalator besser geeignet.
- Ätherische Öle (etwa Fichtennadeln oder Eukalyptus) können Reizungen auslösen.
- Haben Sie Allergien oder Asthma, sollten Sie die richtige Inhalationstechnik und die passenden Zusätze mit einer medizinischen Fachperson absprechen.
1 Kommentar
Sehr Gute Info.Danke