Unnötige medizinische BehandlungenMuss das wirklich sein?
Nicht alles, was medizinisch machbar ist, ist auch sinnvoll. Tipps, wie Patientinnen und Patienten richtig entscheiden.
Veröffentlicht am 1. September 2022 - 13:38 Uhr
Eine neue Studie zeigt, dass der Krebsabstrich vom Gebärmutterhals, den viele Frauen jedes Jahr machen lassen, unnötig ist. Einer alle drei Jahre reicht.
In Schweizer Knien stecken so viele künstliche Gelenke wie sonst nirgendwo. Das zeigte eine Statistik der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) für die Jahre 2015 und 2019. Jede zehnte Person in der Schweiz schluckt ausserdem Cholesterinsenker – ab 75 Jahren sogar jede dritte. Obwohl unklar ist , wie viel sie älteren Menschen nützen, die bisher keinen Herzinfarkt oder Schlaganfall erlitten haben.
Und Patientinnen und Patienten mit einer Spitalzusatzversicherung werden häufiger operiert. Das ergab eine Studie des Bundesamts für Gesundheit (BAG) aus dem Jahr 2016. Es gibt etliche Indizien dafür, dass eine grosse Anzahl medizinischer Behandlungen in der Schweiz unnötig ist. In den USA geht man von 20 bis 30 Prozent aus. Wie hoch das Ausmass hierzulande ist, lässt sich nicht sicher sagen, da entsprechende Daten fehlen.