Um sieben Uhr morgens trank Fredrik Schaller * jeweils einen Energydrink und einen Kaffee. Zucker und Koffein, hoch dosiert, um sich durch den Morgen zu bringen. Jede Nacht hoffte Schaller, dass er bis zum Schrillen des Weckers schlafen würde. Aber meistens war er um zwei Uhr wach. Manchmal blieb der Banker im Bett liegen, in der verzweifelten Hoffnung, doch wieder einzunicken. Manchmal tigerte er in der Wohnung umher oder versuchte, ein Buch zu lesen. «Doch dafür war ich meist zu erschöpft», sagt der 42-Jährige.
Fredrik Schaller spürte die Folgen seiner jahrelangen Schlafstörungen vor allem mental. Er konnte sich kaum konzentrieren, die Welt nahm er wie durch einen milchigen Schleier wahr. Als er sich durch einen Online-Test klickte, spuckte dieser das Resultat «mittelschwere Depression» aus.