Dürfen wir uns vorstellen?
Ein transparentes Medium ist ein glaubwürdigeres Medium: Ab jetzt geben wir Ihnen mehr Einblick in das journalistische Handwerk beim Beobachter.
Veröffentlicht am 8. Juni 2023 - 16:41 Uhr
Etwas vom Schönsten am Journalismus ist, dass ihn alle machen können. Der Beruf ist nicht geschützt, es gibt keine Eintrittsgebühren und keine Branchenpolizei. Das ist so, weil eine Demokratie davon lebt, dass jede und jeder Missstände aufdecken, Mächtigen ans Schienbein treten und gegen dumme Ideen anschreiben kann.
Etwas vom Mühsamsten am Journalismus ist, dass ihn alle machen können. Jedenfalls macht es das für das Publikum nicht einfacher, gutes Handwerk von Pfusch, Fakt von Fake, Verlässliches von Meinungsmache zu unterscheiden.
Das führt zur Frage: Warum sollten Sie eigentlich glauben, was im Beobachter steht? Und diese Frage ist gar nicht so einfach zu beantworten. Denn natürlich macht auch die Beobachter-Redaktion Fehler, ab und an haben wir die Schere im Kopf, schauen zu wenig genau hin – oder übersehen einen wichtigen Aspekt.
Wir glauben, dass Ihr Vertrauen in uns nicht wie ein Lichtschalter sein sollte, der entweder auf «Ein» oder «Aus» steht. Sondern ein Schatz, den wir uns immer wieder neu verdienen, vermehren und pflegen wollen. Vertrauen entsteht, wenn wir uns aufrichtig bemühen.
Und dazu reicht es noch nicht, einfach möglichst gute Arbeit abzuliefern. Möglichst genau hinzuschauen, Quellen gut zu prüfen, fair, unabhängig und kritisch mit uns selbst zu sein.
Wir glauben, dass wir ausserdem journalistisches Handwerk erklären, also mehr über das «Wer», «Wie» und «Warum» reden sollten. Wer macht eigentlich den Beobachter? Wie kommen dieses Heft, diese Website, diese Newsletter, Videos eigentlich zustande? Warum berichten wir über dieses Thema und über jenes nicht? Warum haben wir gerade dieses Foto gewählt? Wieso anonymisieren wir die eine, nicht aber die andere Person? Warum steht da dieser Titel?
Von alledem sollen Sie künftig mehr erfahren. Wir wollen eine transparente, ansprechbare und offene Redaktion sein. Und Ihnen Einblick in unsere Redaktion und unsere Arbeit geben. Hier auf der Webseite, im Print und in Ihrem Postfach
Den Anfang machen wir, indem wir uns Ihnen einmal richtig vorstellen – und unsere Richtlinien offenlegen.
Sie finden beides auf der neuen Seite «Über uns»:
Und natürlich würden wir gerne von Ihnen wissen: Was interessiert Sie besonders? Was erscheint Ihnen seltsam und hätte Sie gerne einmal erklärt? Worauf sollten wir achten, wenn wir künftig auch mehr in der eigenen Redaktion auf Recherche gehen? Schreiben Sie es uns in die Kommentarspalte, gleich unterhalb dieses Artikels. Merci!
4 Kommentare
Mir gefällt total, dass Ihr glaubwürdig seid, Euch für Misstände aller Art interessiert und diese publiziert, und last but not least, dass Ihr immer wieder Menschen in Notsituationen helft!
Vielen Dank - das freut uns sehr!
Ich habe den Beobachter für meine 86-jährige Mutter abonniert, für sie ist es jedes mal ein Highlight, wenn die Lektüre im Briefkasten liegt, dann liest sie zuerst die Artikel zu Themen, die sie am meisten interessieren, dann nach und nach noch den Rest. Sie ist auch heute noch ein kritischer Geist und macht sich über vieles Gedanken, was in der Schweiz und auf der Welt geschieht, somit liefert der Beobachter immer wieder Anregungen und Themen, die wir dann auch oft diskutieren.
Herzlichen Dank für Ihren gradlinigen, offenen und glaubwürdigen Journalismus
Herzlichen Dank für Ihre ermutigenden Worte!