800-Franken-Rechnung für eine vorzeitige Kündigung
200 Franken würde die vorzeitige Kündigung des Handy-Abos kosten, hiess es im Salt-Shop. Franziska Siegrist aus Bern erhielt dann allerdings eine vier Mal teurere Rechnung.
Veröffentlicht am 10. Mai 2016 - 10:34 Uhr
800 Franken sollte Franziska Siegrist aus Bern bezahlen, weil sie den Handyvertrag ihrer Tochter bei Salt vorzeitig kündigte. Absurd dabei: Bis zum offiziellen Ende der Mindestlaufzeit wären nur noch zwei Monatsgebühren à 29 Franken fällig gewesen.
Schuld an der hohen Rechnung war eine Falschinformation eines Salt-Mitarbeiters. «Ich erkundigte mich im Salt-Shop in Bern, wie viel eine vorzeitige Abokündigung kosten würde», erzählt Siegrist. Die Antwort: 200 Franken. Weil sich die Tochter zum Geburtstag ein neues Handy wünschte, war Siegrist bereit, diese Strafgebühr zu zahlen. Mitte April kam dann allerdings die horrende Abrechnung. Siegrist ärgert sich: «Ich hätte den Vertrag nie vorzeitig gekündigt, wenn ich von den 800 Franken gewusst hätte.»
Obwohl Siegrist dreimal die Hotline anrief und mit insgesamt acht Mitarbeitern sprach, blieb Salt hart. Begründung: Die Gebühr wird kleingedruckt im Vertrag erwähnt. «Ja, es war ein Fehler, dass ich das Kleingedruckte nicht gelesen habe», räumt Siegrist ein. Aber sie habe keinen Anlass gehabt, die klare Auskunft des Shop-Mitarbeiters nochmals zu überprüfen.
Auf Intervention des Beobachters hin hat sich Salt nun bereit erklärt, die Differenz von 600 Franken zurückzuerstatten. «Da die Kundin im Salt-Store irrtümlich informiert wurde, haben wir beschlossen, den im Shop mitgeteilten Betrag in Rechnung zu stellen», lässt die Medienstelle verlauten.
Oliver Sidler, Ombudsmann Telekommunikation, bemängelt ganz allgemein die Verrechnung solch hoher Strafgebühren kurz vor Ende der Mindestlaufzeit: «Wir halten die Verrechnung der vollen Gebühren nicht für korrekt. Fairer wäre es, anhand der restlichen Vertragslaufzeit einen Pro-rata-Betrag in Rechnung zu stellen.»
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11 Kommentare
Ich habe Anfang März meine Prepaid-Karte in einen Vertrag umgewandelt, im Salt-Shop in Bülach. Seitdem bin ich auch nach x-maligem Kontakt mit dem Customer-Service und nach einem persönlichen Besuch im Salt-Shop nicht für andere erreichbar.
Zudem habe ich heute noch eine SMS über ausstehende 15 SFR bekommen, obwohl ich eine Einzugsermächtigung unterschrieben habe.
Nachdem ich nunmehr über drei Monate grenzenlose Geduld bewiesen habe, habe ich versucht den Vertrag zu kündigen (das geht übrigens nur telefonisch, was ich sehr unseriös finde).
Es wurde mir erklärt, ich hätte eine Strafgebühr in Höhe von 199,- SFR zu bezahlen, für vorzeitige Kündigung, obwohl diese absolut unfähige Firma nicht einmal ermöglichen kann, dass ich erreichbar bin, obwohl das ja eigentlich ihr Hauptgeschäft ist.
Ich kann nur jedem abraten, diesen Anbieter zu wählen.
Ich selbst war über 5 Jahre Kundin bei Salt und warne hier alle ausdrücklich überhaupt Abos für 24 Monate bei Salt abzuschliessen! Besonders wenn ihr aus den Abo-Vertrag frühzeitig kündigen möchtet oder ins Ausland zieht, können Kosten bis über 1000 CHF auf euch zu kommen. Ich habe das selbst erlebt und streite seit 2 Monaten mit Salt. Swisscom und andere Anbieter bieten in solchen Fällen eine maximale Auflösung von CHF 200 oder auch gratis an. Wer den Ärger am Ende vermeiden möchte, sollte Salt Mobile definitiv meiden!!