Als Ricardo-Nutzerin A. S. kürzlich ein nicht mehr benötigtes Bettgestell zum Verkauf anbot, bekundete ein potenzieller Käufer sein Interesse im Kommentarfeld. Er habe noch einige Fragen bezüglich der Masse, schrieb er. Ob er sie deshalb per Telefon kontaktieren dürfe. Sie antwortete ihm und teilte unvorsichtigerweise auch gleich ihre Handynummer mit.

Für A. S. klang sein Interesse unverdächtig und ein informeller Austausch per Telefon plausibel. Kurz darauf erhielt sie eine SMS mit der Nachricht, das Bett sei soeben zum Sofortpreis verkauft worden. Dazu ein Link, der vortäuschte, er führe zum Ricardo-Angebot.

Partnerinhalte
 
 
 
 

Link zu gefälschter Seite

Solche Links führen direkt zu den Betrügern. Auf gefälschten Ricardo-Seiten werden Verkäufer aufgefordert, ihre Kreditkartendaten auszufüllen, um ihr Geld zu erhalten. Oder Verkäufern wird eine Zahlung in Aussicht gestellt, wenn sie zuerst eine Gebühr überweisen.

Mit diesen Methoden kombinieren die Betrüger gleich zwei Tricks: Sie versuchen, Zugangsdaten für Kreditkarten abzugreifen (Phishing), und wenden den klassischen Vorschussbetrug an.

Ricardo löscht Kommentare der Betrüger

Im Fall des Bettgestells wurde A. S. skeptisch. Sie hatte schon verschiedentlich Alltagsgegenstände und Kleider auf der Auktionsplattform verkauft. Doch einen Link per SMS hatte sie nach einem erfolgreichen Verkauf noch nie erhalten. Noch während sie sich fragte, was es mit besagtem Link auf sich habe, löschte Ricardo den Kommentareintrag – inklusive Telefonnummer. 

Ricardo-Sprecherin Mojca Fuks bestätigt, dass Betrüger für ihre Machenschaften aktuell vermehrt das Frage-Antwort-Feld nutzen. «Wir setzen automatisierte Tools sowie manuelle Checks ein, um die Sicherheit zu gewährleisten.» 

Von wo aus die Betrüger operieren, ist meist unklar. Oft nutzen sie zum Beispiel virtuelle private Netzwerke (VPN), um ihre IP-Adresse und ihren Standort zu verschleiern. 

Darauf sollten Sie beim Verkauf auf Ricardo.ch achten
  • Keine Handynummern in Verkaufsangeboten oder im Kommentarfeld bekanntgeben.
  • Anfragen via SMS ignorieren.
  • Als Verkäuferin oder Verkäufer keine Kreditkartendaten angeben.